In Deutschland und Europa stagnieren die Immobilienmärkte. Und auch große internationalen Metropolen verlieren an Sexappeal. Dagegen wartet Dubai mit diversifizierten Investitionsmöglichkeiten auf. Doch Anleger sollten den dortigen Markt gut kennen.
Dubai bietet Immobilieninvestoren zahlreiche Anlagemöglichkeiten. Doch es lauern auch Fallstricke.
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Stagnierende Preise, sinkende Renditen und eine zunehmend kritische Betrachtung durch politische Regulationen: Der deutsche Immobilienmarkt zeigt Ermüdungserscheinungen, die Anleger und Eigennutzer gleichermaßen verunsichern. Der Blick über die Landesgrenzen hinaus wird deshalb immer attraktiver, da internationale Märkte ungenutztes Potenzial und attraktive Renditen versprechen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten Investoren die Chance, ihr Risiko zu streuen und gleichzeitig von den Dynamiken verschiedener Wirtschaftsräume zu profitieren.
Europäischer Immobilienmarkt zunehmend uninteressant
Generell haben es Anleger in Deutschland und der EU zunehmend schwerer, auf ihre Kosten zu kommen. So sorgt der regulatorische Druck immer mehr dafür, dass sich das Potenzial für zukünftige Renditen weiter verringert. Gleichzeitig nähern sich die Regeln innerhalb der einzelnen EU-Länder immer weiter an, sodass auch bisher attraktive EU-Mitgliedsstaaten in Zukunft ein weniger lukratives Investitionsumfeld bieten könnten.
Wer hingegen zuerst in Richtung von Metropolen wie London oder New York oder nach Fernost gen Singapur oder Hongkong blickt, wird dabei schnell feststellen, dass auch diese Märkte unattraktiver werden. Zum Beispiel sind Objekte in New York inzwischen maßlos überbewertet - sie haben also in Zukunft nur ein stark begrenztes Wachstumspotenzial.
Goldgrube für internationale Investoren
Eine vergleichsweise attraktive Alternative bietet Dubai. Das Emirat im Nahen Osten ist politisch neutral und geografisch günstig gelegen, was es zu einer regelrechten Goldgrube für internationale Investoren macht. Da es zudem unabhängig von Öl und wirtschaftlich stark diversifiziert ist, bietet es einen krisenfesten Wirtschaftsraum. Hinzu kommt, dass auch die Regierung von Dubai stark in den Ausbau der Infrastruktur des Landes investiert und mit den vergangenen sechs "Masterplänen Dubai" bereits beeindruckende Resultate erzielen konnte.
Unter anderem zählten zu den Erfolgen vergangener Masterpläne die Gründung der Emirates Airlines und der Bau der künstlichen Palmeninseln sowie zahlreiche Infrastrukturprojekte, um den Lebensstandard der Menschen in Dubai zu steigern. Im Gegensatz zu Deutschland konnten bislang sogar alle Planziele termingerecht und vollständig erfüllt werden, was nicht zuletzt den verhältnismäßig geringen bürokratischen Hürden zu danken ist.
In Dubai ist Wohnraum heiß begehrt
Für den aktuellen "Masterplan Dubai 2040" hat sich das Emirat das Ziel gesetzt, seine Bevölkerung in den nächsten 16 Jahren zu verdoppeln. Zu diesem Zweck versucht die Regierung bereits jetzt alles, um die Immigration zu fördern und internationale Investoren anzulocken. Dabei ist man sehr darauf bedacht, bürokratische Hindernisse abzubauen und keine Schritte zu ergreifen, die dazu führen könnten, dass Anleger abspringen. Enteignungen zum Beispiel wären in Dubai undenkbar, da sie das Vertrauen der Investoren nachhaltig erschüttern würden. Dies bietet eine hohe Investitionssicherheit und stärkt die Position von Investoren, ohne die der aktuelle Masterplan nicht aufgehen könnte.
Die stark steigenden Bevölkerungszahlen von Dubai bieten zudem enorme Wachstumschancen für Immobilieninvestitionen. Obwohl Dubai in der Vergangenheit immer wieder zu den Ländern mit der größten Bauaktivität weltweit gehörte, ist Wohnraum dort ständig gefragt, was sich auch in entsprechend hohen Mietrenditen abzeichnet. In der Langzeitvermietung ist es durchaus realistisch, mit 7 oder 8 Prozent Jahresrendite zu rechnen, während die Kurzzeitvermietung teils sogar mehr als 10 Prozent Rendite einbringt.
Schattenseiten des Immobilien-Booms
Dennoch ist auch der Wirtschaftsraum Dubai nicht frei von Hindernissen und Fallstricken. Gerade das rapide Wachstum der urbanen Regionen führt dazu, dass auch unseriöse Anbieter versuchen, sich einen Teil des Kuchens zu sichern. Die Immobilien, die derartige Firmen anbieten, sind jedoch oftmals überteuert oder unattraktiv und damit schlichtweg nicht als Investment geeignet. Wer also auf schlechte Beratung hereinfällt, kann schnell hohe Verluste einfahren.
Besondere Vorsicht ist geboten bei sogenannten Off-Plan-Immobilien. Dabei handelt es sich um Objekte, die bislang nur auf dem Reißbrett existieren oder deren Bau gerade erst begonnen hat. Es kann also mehrere Jahre dauern, bis der Investor die ersten Renditen erzielt. Ferner bieten viele Träger solcher Projekte Maklern hohe Provisionen dafür, Investoren ins Boot zu holen. Das Risiko, als Immobilienkunde falsch beraten zu werden, ist dadurch nicht zu vernachlässigen.
Niedrigere Sicherheitsstandards
Auch qualitativ unterscheiden sich die angebotenen Immobilien in Dubai teils sehr stark. Viele der aus dem EU-Raum bekannten Normen haben in dem Emirat kein Pendant. Selbst im Brand- und Schallschutz sind die Standards in Dubai niedriger, sodass unseriöse Bauträger an allen Ecken und Enden sparen können. Ein Partner mit umfassendem Fachwissen und genauer Marktkenntnis ist daher unerlässlich, um Angebote herauszufiltern, die zu teuer sind oder deren bauliche Qualität zu wünschen übrig lässt.
Idealerweise sollten Investoren, die Kapital in Immobilien in Dubai anlegen wollen, daher entweder selbst den Markt studieren oder sich von einem Makler unterstützen lassen, der dessen Tücken kennt und sie unabhängig berät. Dieser sollte nicht auf Provisionsbasis für den Bauträger arbeiten, sondern Investments stets neutral beurteilen und seine Empfehlungen fundiert begründen können.
Ferner ist es möglich und sinnvoll, in Kaufverträge Rücktrittsklauseln einzubauen, die es dem Käufer im Falle einer bestimmten Wertabweichung ermöglichen, vom Vertrag zurückzutreten. Auf diese Weise lässt sich das Risiko beim Markteinstieg in Dubai minimieren.