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28.07.2022 | Krisenmanagement | Infografik | Online-Artikel

Gestiegene Energiepreise zwingen Industrie in die Knie

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Die Zahl der Betriebe, die in Deutschland infolge der gestiegenen Energiepreise ihre Produktion einschränken oder sogar einstellen, wächst. DIHK-Präsident Peter Adrian bezeichnet diese Entwicklung als alarmierend.
 

Rund 16 Prozent der Industriebetriebe hierzulande sehen einfach keine Alternative mehr, als ihre Produktion auf Grund der angespannten Energiesituation zurückzufahren. Das zeigt das Energiebarometer 2022, für das der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, kurz DIHK, rund 3.500 Unternehmen befragen ließ. 

Knapp ein Viertel der Firmen aus der Industrie haben demnach ihre Produktion bereits gedrosselt oder sogar teilweise Geschäftsbereiche aufgegeben, ein weiteres Viertel ist noch dabei. Etwa die Hälfte der von hohen Energiepreisen betroffenen Unternehmen plant zudem entsprechende Schritte. 

Besonders hart trifft die Aufwärtsspirale bei den Energiekosten die energieintensive Wirtschaft. 32 Prozent der Unternehmen haben das Thema, ihre Produktion herunterzufahren und ausgewählte Geschäftszweige stillzulegen, schon auf der Agenda. Acht Prozent von ihnen sind bereits zu den härteren Einschnitten geschritten, zehn Prozent stecken noch mitten drin und 14 Prozent planen entsprechende Maßnahmen. 

Noch große Gasversorgungsrisiken für 2022

Die Zahlen zeigen, "wie stark dauerhaft hohe Energiepreise eine Belastung unseres Standortes sind", sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. Und das Schlimmste steht vielen Firmen noch bevor. Denn laut Energiebarometer gilt es für einige der Befragten, die große Herausforderung zu meistern, sich noch ausreichend Gas für 2022 zu sichern. Lediglich die Hälfte hat auf diesem Gebiet ihre Hausaufgaben gemacht und den Gasbedarf über Verträge gedeckt. Aber mehr als ein Drittel muss noch über 30 Prozent ihres Gasjahresbedarfs fbeschaffen. In konkreten Zahlen handelt es sich dabei um eine Menge von bis zu 50 Terawatt-Stunden (TWh).

Diesen Bedarf zu decken, wird gewiss keine leichte Aufgabe für die Beschaffung beziehungsweise den Einkauf werden. Denn derzeit nutzt Wladimir Putin die deutsche Abhängigkeit von russischem Gas als Druckmittel gegen die westlichen Sanktionen im Ukraine-Krieg voll und ganz aus, indem er den Gashahn mal kurz ein bisschen aufdreht, um ihn gleicher wieder etwas zu schließen.

Durch die aktuelle Situation auf dem Energiemarkt und das verkappte russische Gasembargo kommen erhebliche Mehrkosten auf die Betriebe zu, sofern sie überhaupt eine Lösung für ihre Versorgungsrisiken finden, so Adrian weiter. Außerdem könnten die Preissteigerungen nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden. Daher schauen zwei Drittel (63 Prozent) der in der DIHK-Studie Befragten beklommen in die Zukunft und monieren, dass die Strom- und Gaspreise die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland schädigen.

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