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2001 | Buch

Resource-based View und ökonomische Theorie

Grundlagen und Positionierung des Ressourcenansatzes

verfasst von: Jörg Freiling

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Strategisches Kompetenz-Management

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Einleitung
Zusammenfassung
Produktionsfaktoren, Ressourcen und Fähigkeiten haben in den vergangenen Jahrzehnten die Betriebswirtschaftslehre in unterschiedlicher Weise beeinflußt. Im angelsächsischen Raum wurde bereits in den 50er Jahre eine Auseinandersetzung um die Ressourcen und Fähigkeiten einer Unternehmung geführt1, welche vor allem auf die Grundausrichtung der Unternehmungsführung abstellen. Vor einem völlig anderen Hintergrund behandelte Gutenberg innerhalb des deutschen Sprachraums im Zuge der Entwicklung seiner betriebswirtschaftlichen Produktionstheorie in etwa zeitgleich Fragen der Faktordisposition2. Trotz beträchtlicher vorhandener Unterschiede zwischen den beiden genannten Strömungen lassen sie sich — neben anderen3 — der Rubrik der potentialorientierten Betriebswirtschaftslehre subsumieren. Ungeachtet der wesentlichen Erkenntnisse, welche durch die genannten Strömungen gewonnen werden konnten, erlebte die Potentialorientierung einen entscheidenden Durchbruch innerhalb der Unternehmungsführungslehre aber wohl erst im vergangenen Jahrzehnt, als ein ressourcen- und kompetenzenorientierter Ansatz des Strategischen Managements ausformuliert wurde. Ein besonderes Kennzeichen dieses Ansatzes ist im Versuch zu sehen, ein gleichermaßen theoretisch fundiertes und hochgradig praxisrelevantes Argumentationsgerüst zu schaffen, mit dem vor allem der Zielsetzung nachgegangen werden soll, die Ursachen nachhaltigen Erfolgs von Unternehmungen zu erklären. Es liegt nahe, daß zugleich beabsichtigt war, Erkenntnisse für die Ausgestaltung der Unternehmungsführung zu gewinnen.
Jörg Freiling
II. Grundlegende Kennzeichnung des Resource-based View
Zusammenfassung
Der unter verschiedenen Bezeichnungen in der Literatur Erwähnung findende Resource-based View1 hat in den vergangenen rund 20 Jahren das Strategische Management bezüglich theoretischer und anwendungsbezogener Fragen stark beeinflußt. Er hat sich als tauglich erwiesen, eine thematische Auseinandersetzung mit zahlreichen grundlegenden sowie speziellen Fragen der Unternehmungsführung zu eröffnen und zu zum Teil neuen bzw. andersartigen Erkenntnissen beizutragen. Die Schwerpunkte lasen sich den nachfolgenden Tabellen 1 und 2 entnehmen. Das Haupterkenntnisinteresse des Ressourcenansatzes liegt in der Erforschung der Erfolgsursachen einer Unternehmung (Erklärungsziel)2 und der Ableitung von Aussagen, welche Maßnahmen Unternehmungen zum Zwecke der Erfolgserzielung ergreifen müssen (Gestaltungsziel). Dabei wird eine langfristige, zeitpfadabhängige Perspektive eingenommen. Eher nachgeordnet und vor allem als Mittel zum Zweck werden auch Beschreibungs- und Systematisierungsziele verfolgt.
Jörg Freiling
III. Die Positionierung des Ressourcenansatzes innerhalb der Theorie der Unternehmung
Zusammenfassung
Nach der Standortbestimmung des Resource-based View gemäß Kapitel II erscheint es nunmehr möglich, den ressourcenorientierten Ansatz in den Kontext alternativer Theorien der Unternehmung einzuordnen. Die Notwendigkeit einer solchen Einordnung ergibt sich nicht zuletzt aufgrund zahlreicher widersprüchlicher Auffassungen selbst von Vertretern des Resource-based View. Die Auffassungsunterschiede beziehen sich im Schwerpunkt auf folgende Fragestellungen:
  • Ist der Ressourcenansatz ein „puristischer“ Ansatz, oder beruht er zwar auf einem eigenständigen Grundgedanken, dessen konkrete Ausformulierung zur Beantwortung organisationstheoretischer Fragestellungen nur nach Zusammenführung mit „etablierten“ Theorieansätzen möglich ist? Können Grenzen zu ähnlich gelagerten Theorien gezogen werden und wie verlaufen diese gegebenenfalls?
  • Ist der ressourcenorientierte Ansatz der ökonomischen Theorie zuzuordnen oder ist er durch außerökonomische Konstrukte und Argumentationsweisen so stark beeinflußt, daß eine derartige Zuordnung fragwürdig erscheint?
  • Anknüpfend an das Potential zur Thematisierung ökonomisch-theoretischer Aspekte: Handelt es sich um eine Sichtweise, der das Marktgleichgewichtsdenken zugrundeliegt, oder ist der ressourcentheoretische Ansatz im Kern eine Marktprozeßtheorie?
  • Ist der Ressourcenansatz ein Bestandteil der evolutorischen Ökonomik?
Jörg Freiling
IV. Grundbausteine eines ressourcentheoretischen Ansatzes
Zusammenfassung
Die geschaffene Argumentationsbasis ist nunmehr insofern zu vervollständigen, als das Prämissensystem nebst daraus resultierender Konsequenzen aufzuarbeiten ist. Zum Zwecke der Diskussion der Prämissen, mit denen der Ressourcenansatz antritt, sind folgende Orientierungspunkte zu berücksichtigen:
1.
Die Annahmen ergeben sich zu erheblichen Teilen aus der wissenschaftstheoretischen Positionierung des Ansatzes, die es kurz zu skizzieren gilt.
 
2.
Die Prämissen müssen mit den Erklärungszielen des Ansatzes in Einklang stehen, die innerhalb von II.A. beschrieben worden sind.
 
3.
Es mangelt bislang an einer umfassenden und konsistenten Aufarbeitung des Systems von Annahmen. Daher sind die Vorarbeiten kritisch zu überprüfen, die verwertbaren Aspekte zusammenzuführen und die verbleibenden Lücken geeignet zu füllen.
 
Jörg Freiling
Backmatter
Metadaten
Titel
Resource-based View und ökonomische Theorie
verfasst von
Jörg Freiling
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-85214-4
Print ISBN
978-3-8244-7377-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-85214-4