Der VDMA erstellt die Studie Produktpiraterie bereits seit 2003 im zweijährigen Turnus. Erstmals zeigte sich dieses Jahr bei den Plagiaten ein Wandel: Standen bisher rein technische Nachbauten im Fokus, werden jetzt verstärkt Imitationen des äußeren Erscheinungsbildes oder ganzer Marken zum Problem, um über optische Nachahmung am guten Image eines Unternehmens teilzuhaben. Plagiate stellen nachweisbar ein Sicherheitsrisiko dar: 36 Prozent der Unternehmen berichten von Fälschungen, die eine Gefahr für Bediener, Anwender oder die Umwelt mit sich bringen. Bedenklich ist auch, dass der Vertrieb von Plagiaten über B2B-Plattformen im Internet stark zugenommen hat – von 28 Prozent im Jahr 2016 auf nun 40 Prozent Nennungen.
Die Studie Produktpiraterie 2018 wurde durch das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC), auf Basis einer Umfrage unter den VDMA-Mitgliedern im März/April 2018 erstellt. An der Umfrage beteiligten sich knapp 140 Mitgliedsfirmen aus dem Maschinenbau. Demnach bleibt die Volksrepublik China sowohl im Vertrieb, aber besonders in der Herstellung von Plagiaten unangefochten an der Spitze. 82 Prozent der befragten Unternehmen nannten China als Herkunftsort von Plagiaten. Zudem stellt das Land mit 44 Prozent auch den am häufigsten genannten Absatzmarkt für Plagiate. Hinter den Chinesen folgt mit deutlichem Abstand die heimische Konkurrenz. Allerdings ist der Ideenklau in der Nachbarschaft rückläufig – nur noch 19 Prozent nannten deutsche Unternehmen als Quelle von Plagiaten. 2016 waren es noch 24 Prozent. Dicht dahinter folgt Italien (18 Prozent Nennungen).