1 Einleitung
2 Definition des Anwendungsfalls
2.1 Definition von Zielen und Identifizierung von Herausforderungen
-
Strategisch: Um auch in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren erfolgreich zu sein, sollte geprüft werden, wie die Ausgaben reduziert werden können oder welche zusätzlichen Erträge erwirtschaftet werden können, um mögliche Mehrkosten zu decken.
-
Operativ: Es sind Maßnahmen zur Modernisierung der IT-Landschaft mit all ihren Systemen und Schnittstellen zu definieren, um das Personal zu entlasten.
Stärken | Schwächen |
– Kernkompetenz Pflege – Leistungsstarke IT-Systeme (z. B. ERP-System) – Partizipative Prozesse – zukunftsorientiert – sehr gutes Arbeitsklima | – Dezentrale Prozesse und Datenhaltung (z. B. Personalstammdaten) – fehlende Benutzerfreundlichkeit in Bestandssystemen (z. B. Hausmanagement) – kleine IT-Einheit |
Chancen | Risiken |
– Erschließung eines neuen Geschäftsmodells (z. B. ERP für andere Einrichtungen als Service anbieten) – Geschäftsführung forciert Digitalisierung – Entlastung des Personals – Datensicherheit und Datenschutz besser gewährleisten | – Veränderungen nicht gut genug zu moderieren – Akzeptanzprobleme bei der Nutzung neuer digitaler Lösungen |
-
Treffen von Entscheidungen zur Eigenfertigung oder Fremdbezug von IT-Leistungen.
-
Welche Systeme sollen weiterhin selbst betrieben werden?
-
Welche Kompetenzen sollen zukünftig stärker entwickelt werden?
-
Können und sollen administrative Leistungen zur Kernleistung der Pflege am Markt angeboten werden, um sich auch zukünftig kostenintensive IT-Systeme leisten zu können?
-
-
IT-Systeme mit Fokus auf Pflege sollten so aufgestellt werden, dass die Organisation zukünftig gut arbeitsfähig ist.
-
Die Kernkompetenzen der Pflege sollten durch IT-Systeme und Daten bestmöglich unterstützt werden, um die Mitarbeitenden zu entlasten.
-
Stammdaten sollten zukünftig zentral gepflegt und verwaltet werden, um Datenschutz und -sicherheit zu gewährleisten.
-
Akzeptanzproblemen soll mittels partizipativer Prozesse vorgebeugt werden.
2.2 Identifizierung relevanter IT-Systeme und Stakeholder
-
ERP-System (Enterprise Resource Planning) zur Finanzbuchhaltung und Controlling
-
Klientenmanagement-System zur Klientenverwaltung
-
Pflegemanagement-System zur Pflegedokumentation und -planung
-
Personalabrechnungssystem zur Gehaltsabrechnung
-
Personaleinsatzplanung zur Dienstplanerstellung
-
System für technisches Gebäudemanagement zur Verwaltung und Wartung von Gebäuden
2.3 Analyse der Schnittstellen und Erkennung von Medienbrüchen
2.4 Identifizierung der führenden Datenhaltungssysteme
System | Aufgabe | Stammdaten zu |
---|---|---|
ERP-System – Finanzbuchhaltungsmodul | Rechnungslegung bei Nutzung von Dienstleistungen, die nicht innerhalb des Pflege- bzw. Bewohnervertrages enthalten sind | Bewohner- bzw. Klienten |
Lieferantenrechnungen | Lieferanten | |
Anlagenverwaltung und Abschreibung | Anschaffungs- und Abschreibungsdaten | |
Klienten-management-System | Bewohnerverwaltung inkl. der Zuordnung von Angehörigenkontakten | Bewohner- bzw. Klienten |
Pflegemanagement-System | Pflegedokumentation, -planung und -abrechnung | Bewohner- bzw. Klienten Pflegeinformationsdaten Sozialkassen |
Personalabrechnungssystem | Zusammenführung aller Daten die für die Gehaltsabrechnung am Ende des Monats notwendig sind, wie Abwesenheitszeiten und Bewegungsdaten | Personal |
System zur Personaleinsatzplanung | Erstellung der Dienst- und Abwesenheitsplanung (z. B. Urlaub, Fortbildung etc.) | Personal |
Technisches Gebäudemanagement | Verwaltung von Wartungsaufträgen, Raumpläne, Zählerstände etc | Gebäuden Bewohner- bzw. Klienten |
3 Vorstellung der Anwendungsfälle
3.1 Anwendungsfall 1: Schadenmeldung per QR-Code
-
manueller Prozess mit zahlreichen Medienbrüchen sowie
-
Einbindung des Pflegepersonals durch die Erstellung der Papiermeldung.
-
Die Abarbeitung von Reparaturaufträgen erfordert eine aufwändige Planung, da die Meldung zunächst persönlich im entsprechenden Haus abgeholt werden musste, was nicht täglich erfolgte. Anschließend musste sie im Ticketsystem eingepflegt werden, bevor mit der Materialbeschaffung begonnen werden konnte. Dies führte zu hohen Wegzeiten und somit zu langen Reparaturdauern.
-
Da aber niemand z. B. lange im Dunkeln sitzen wollte, wurden defekte Glühbirnen auch mal ohne Reparaturauftrag ausgetauscht, was zu Materialverlusten in den Häusern führte.
-
eindeutige Etagen- und Raumbezeichnungen zu erzeugen,
-
konkrete Beschreibungen zur Raumnutzung und
-
Anlagen wie Heizung, Lüftung, Aufzug, Lichtruf etc. pro Raum zu hinterlegen.
-
Kürzere Durchlaufzeiten sind möglich, da eine bessere Planung zur Abarbeitung der Aufträge erfolgen kann.
-
Papierformulare entfallen, wodurch auch Wegezeiten für das Personal wegfallen.
-
Eine vereinfachte Eingabe ermöglicht es Bewohnern, selbst eine Meldung abzusetzen.
-
Fehleranfällige Eingaben können vermieden werden.
-
Materialschwund kann entgegengewirkt werden, da dieser jetzt im Ticketsystem als Verbrauch erfasst wird.
3.2 Anwendungsfall 2: Re-Zentralisierung des Personalstammdaten-Management
-
in die zentrale Lohnabrechnung in der Hauptverwaltung und
-
in die dezentral Dienstplanerstellung der einzelnen Einrichtungen.
-
doppelter Pflegeaufwand in beiden Systemen, da kein führendes System festgelegt,
-
fehlende Zuständigkeiten,
-
aufwändige Nacharbeit zur Fehlerkorrektur,
-
Personalressourcen sind gebunden, was den eigentlichen Pflegeauftrag verzögert.
-
den Prozess bei Neueinstellung, zur Neuanlage von Personalstammdaten und
-
den Pflegeprozess für Änderungen in den persönlichen Daten, Vertragsveränderungen etc. für das Bestandspersonal.
-
Einsicht und Änderung persönlicher Daten wie Name, Adresse, Kontoinformationen und Telefonnummer,
-
Einsicht in den aktuellen Dienstplan und in das eigene Arbeitszeitkonto,
-
papierlose Antragstellung für Urlaub, Dienstplantausch, Freiwünsche etc.,
-
Bereitstellung und Ausdruck diverser weiterer Formulare.
-
Aufwändige manuelle Fehlerkorrekturen sind nicht mehr notwendig, da für die Stammdatenpflege ein führendes System festgelegt wurde, in dem die Mitarbeitenden Änderungen selbst vornehmen können.
-
Alle Daten werden zentral in einer Datenbank gespeichert und datenschutzkonform in die relevanten Systeme eingespeist.