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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. J. A. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz

verfasst von : Annegret Schüle

Erschienen in: Ethik in den Ingenieurwissenschaften

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das historische Beispiel der Firma J.A. Topf & Söhne und einzelner Beteiligter im Unternehmen zeigt, wie eng berufliches Handeln mit dem nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen des Holocaust verbunden sein konnte. Dass die Firma sechs Konzentrationslager mit Verbrennungsöfen ausstattete und für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die Be- und Entlüftungstechnik für die unterirdischen Gaskammern zur Verfügung stellte, war keine Zwangsläufigkeit, sondern beruhte auf den Entscheidungen einzelner Beteiligter.

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Fußnoten
1
In Erfurt war die Bereitschaft, sich mit der Geschichte von Topf & Söhne auseinanderzusetzen, lange gering. Ehemalige Mitarbeiter des Erfurter Mälzerei- und Speicherbau wollten die Tradition ihres Unternehmens nicht in der Kritik sehen. Auch die Diskussion in der Stadtpolitik war lange von einer Haltung geprägt, die die Erinnerung an die Rolle von J. A. Topf & Söhne im Nationalsozialismus abwertete. Man fürchtete, das öffentliche Bild der Stadt Erfurt würde Schaden nehmen.
 
2
„Uk“ steht für „unabkömmlich“.
 
3
Auszug aus der Auftragsbestätigung für fünf Dreimuffel-Öfen für Auschwitz, 4. November 1941, Staatliches Russisches Militärarchiv, Abteilung Sonderarchiv, Moskau 502-1-313.
 
4
Auszug aus der Prämienanforderung von Kurt Prüfer an die Brüder Topf, 6. Dezember 1941, Landesarchiv – ThHStAW, J. A. Topf & Söhne Nr. 14, Bl. 98.
 
5
Auszug aus der Prämienanforderung von Kurt Prüfer an die Brüder Topf, 15. November 1942, Landesarchiv – ThHStAW, J. A. Topf & Söhne Nr. 14, Bl. 85.
 
6
Nach Aussage von Sander kam es nicht zur Patenterteilung, weil die Erfindung aus Geheimhaltungsgründen nicht offiziell registriert werden konnte. Man habe jedoch eine Akte angelegt und ihm deren Nummer auch mitgeteilt. Da die Erfindung geltendem Recht widersprach, könnte auch das der Grund für die Verweigerung des Patentes gewesen sein. Gebaut wurde er vermutlich deshalb nicht, weil Kurt Prüfer Kritik an der Konstruktion äußerte.
 
7
Die Bestätigung stammt vom 11. März 1943 und ist für den 1. bis 12. März 1943 ausgestellt. Zeitlohn- und Arbeitszeitbescheinigung von Heinrich Messing, Landesarchiv - ThHStAW, J. A. Topf & Söhne Nr. 95, Bl. 207 bzw. Bl. 872.
 
8
Nach eigener Aussage reiste Schultze am Samstag, dem 13. März 1943 zurück nach Erfurt. Verhörprotokoll von Karl Schultze, 11. März 1948, Archiv der Gedenkstätte Buchenwald.
 
9
1941 beträgt der Umsatz von Topf & Söhne 7 Mio. Reichsmark, (vgl.: Schüle3 2017, S. 381).
 
Literatur
Zurück zum Zitat Broszat, Martin, Hg. (2008) Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen des Rudolf Höß, München 2008. Broszat, Martin, Hg. (2008) Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen des Rudolf Höß, München 2008.
Zurück zum Zitat Czech, Danuta (1989) Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945, Reinbek, 1989. Czech, Danuta (1989) Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945, Reinbek, 1989.
Zurück zum Zitat Piper, Franciszek (1999) Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, Bd. III: Die Vernichtung, Oświeçim 1999. Piper, Franciszek (1999) Auschwitz 1940-1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, Bd. III: Die Vernichtung, Oświeçim 1999.
Zurück zum Zitat Pressac, Jean-Claude (1994) Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes, München/Zürich 1994. Pressac, Jean-Claude (1994) Die Krematorien von Auschwitz. Die Technik des Massenmordes, München/Zürich 1994.
Zurück zum Zitat Schüle, Annegret (201733) Industrie und Holocaust. Wallstein: Göttingen, 464 S. Schüle, Annegret (201733) Industrie und Holocaust. Wallstein: Göttingen, 464 S.
Zurück zum Zitat Staatliches Russisches Militärarchiv, Abteilung Sonderarchiv, Moskau (SAM): 502-1-313 Staatliches Russisches Militärarchiv, Abteilung Sonderarchiv, Moskau (SAM): 502-1-313
Zurück zum Zitat Landesarchiv – Hauptstaatsarchiv Weimar (ThHStAW): J. A. Topf & Söhne Nr. 14, 95 Landesarchiv – Hauptstaatsarchiv Weimar (ThHStAW): J. A. Topf & Söhne Nr. 14, 95
Zurück zum Zitat Archiv der Gedenkstätte Buchwald (BwA): Sowjetische Verhörprotokolle Archiv der Gedenkstätte Buchwald (BwA): Sowjetische Verhörprotokolle
Zurück zum Zitat Diese Akten befinden sich im Original im Zentralarchiv des FSB (russischer Geheimdienst) in Moskau. Dem USHMM (United States Holocaust Memorial) in Washington stellte Jean-Claude Pressac im Jahre 2000 Kopien zur Verfügung. Diese übergab er Jahre 2003 auch an die Gedenkstätte Buchenwald. Diese Akten befinden sich im Original im Zentralarchiv des FSB (russischer Geheimdienst) in Moskau. Dem USHMM (United States Holocaust Memorial) in Washington stellte Jean-Claude Pressac im Jahre 2000 Kopien zur Verfügung. Diese übergab er Jahre 2003 auch an die Gedenkstätte Buchenwald.
Metadaten
Titel
Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. J. A. Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz
verfasst von
Annegret Schüle
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29476-2_1

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.