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Erschienen in:

2024 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Verständigung als Strategie

verfasst von : Alois Hahn

Erschienen in: Horizonte der Kommunikation

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die folgenden Überlegungen wurden angeregt durch ein Trierer Forschungsprojekt, das sich dem wechselseitigen Verstehen von Ehepaaren widmete (Eckert, R., Hahn, A., Wolf, M. (1989). Die ersten Jahre junger Ehen. Frankfurt am Main/New York.). Wir stießen dort auf die Tatsache, daß der Wunsch nach wechselseitiger Übereinstimmung wesentlich höher war als die realen Möglichkeiten der Partner, zu einem Konsens zu gelangen. Gleichwohl führte die Divergenz von Konsensdruck und Konsensressource keineswegs als solche schon unausweichlich zum Konflikt.

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Systemtheoretische Begründungen für diese Kalamität finden sich bei Luhmann (1981).

Natürlich ist man Lügnern nicht völlig hilflos ausgeliefert. Aber sicher sein kann man nie. Vgl. hierzu die schöne Arbeit von Ekman (1985).

Für eine Soziologie, die gerade vom fiktionalen Charakter solcher Unterstellungen ausgeht, vgl. Lyman und Scott (1970: 1–29). Der Hinweis auf die partielle funktionale Äquivalenz von Vertrauen und Mißtrauen findet sich bei Luhmann (1973: 78ff).

Fatale, allerdings extreme Beispiele für die Möglichkeit, selbst massiv aggressive Akte als Liebeszeugnis zu interpretieren, finden sich in Wynne et al. (1970).

Vgl. hierzu die Überlegungen von Gadamer (1965: 307ff), wo dieser Gedanke im Zusammenhang der juristischen Hermeneutik auf die Dialektik von Gesetz und Einzelfall angewandt wird.

Auch hier beziehe ich mich auf die entsprechenden Charakterisierungen bei Tenbruck (1986: 272–297).

Bisweilen ist sie auch Folge, der ebenfalls moralisch bedenklichen Trägheit.

Eine glänzende Analyse dieses Passus findet sich in Auerbach (1967: 202–221).

Zu dieser ganzen Frage einschlägig und eindringlich immer noch Kosellek (1973).

Arkin, R. M., Duval, S. (1980): Zentren der Aufmerksamkeit und Kausalattributionen von handelnden Personen und Beobachtern. S. 277–291 in: W. Herkner (Hg.): Attribution – Psychologie der Kausalität. Berlin/Stuttgart/Wien.

Auerbach, E. (1967). Über Pascals politische Theorie. S. 204–221 in: E. Auerbach: Gesammelte Aufsätze zur romanischen Philologie. Bern/München.

Eckert, R., Hahn, A., Wolf, M. (1989). Die ersten Jahre junger Ehen. Frankfurt am Main/New York.

Ekman, P. (1985). Telling Lies. Clues to Deceit in the Market Place, Politics, and Marriage. New York.

Gadamer, H. G. (1965). Wahrheit und Methode, 2. Auflage. Tübingen.

Goffman, E. (1974). Das Individuum im öffentlichen Austausch. Mikrostudien zur öffentlichen Ordnung, Frankfurt am Main.

Habermas, J. (1981). Theorie des kommunikativen Handelns. Band 1. Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung. Frankfurt am Main.

Hahn, A. (1983). Konsensfiktionen in Kleingruppen. Dargestellt am Beispiel von jungen Ehen. S. 210–232 in: F. Neidhardt (Hg.): Gruppensoziologie. Perspektiven und Materialien. Opladen.

Jones, E. E., Nisbett, R. E. (1971). The Actor and the Observer: Divergent perceptions of the Causes of Behavior. S. 97–94 in: E. E: Jones et al. (Hg.): Attribution: Perceiving the Causes of Behavior. New York.

Kant, I. (1956). Kritik der reinen Vernunft. Hamburg.

Kosellek, R. (1973). Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt am Main.

Luhmann, N. (1973). Vertrauen. Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. 2. Auflage. Stuttgart.

Luhmann, N. (1981). Die Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation. S. 11–24 in: N. Luhmann: Soziologische Aufklärung 3. Soziales System, Gesellschaft, Organisation. Opladen.

Lyman, S. M., Scott, M. B. (1970). A Sociological of the Absurd. New York

Schütz, A., Luckmann, T. (1975). Strukturen der Lebenswelt. Neuwied/Darmstadt.

Simmel, G. (1958). Das Geheimnis und die geheime Gesellschaft. S. 256–304 in: G. Simmel: Soziologie. 4. Auflage. Berlin.

Tenbruck, F. H. (1986). Geschichte und Gesellschaft. Berlin.

von Foerster, H. (1987). Erkenntnistheorien und Selbstorganisation. S. 133–158 in: S. J. Schmidt(Hg.): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus. Frankfurt am Main.

Wynne, L. C. et al. (1970). PseudoGemeinschaft in den Familienbeziehungen von Schizophrenen. S. 44–80 in: G. Bateson et al.: Schizophrenie und Familie. Frankfurt am Main.

Woodard, J. M. (1944). The Role of Fictions in Cultural Organizations. Transactions of the New York Academy of Science, II, 6: 311–344.CrossRef

Titel: Verständigung als Strategie
verfasst von: Alois Hahn
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Buch: Horizonte der Kommunikation
Print ISBN: 978-3-658-42622-4

Electronic ISBN: 978-3-658-42623-1

Copyright-Jahr: 2024
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-42623-1_2