Skip to main content

07.04.2022 | Automatisiertes Fahren | Nachricht | Online-Artikel

Das war der Kongress "Automatisiertes Fahren 2022"

verfasst von: Christiane Köllner, Patrick Schäfer

8 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

ATZlive hat den internationalen Kongress "Automatisiertes Fahren" 2022 als Hybridveranstaltung ausgerichtet. Hier können Sie ausgewählte Inhalte in unserem zusammenfassenden Artikel nachlesen.

Der 8. ATZlive-Kongress Automatisiertes Fahren von Springer Fachmedien Wiesbaden hat 2022 als Hybridveranstaltung mit einem parallelen Livestream stattgefunden. Die Vorträge aus Europa, Asien und Amerika griffen die aktuellen Entwicklungen und Rahmenbedingungen im Bereich automatisiertes Fahren auf: Situationserkennung und -analyse, automatisierte Fahrentscheidungen, neue Fahrzeug- und Innenraumkonzepte sowie Mobilitätserlebnisse und Geschäftsmodelle. Das Wiesbadener Online-Team Springer Professional bündelt ausgewählte Inhalte im Ticker.

Tag 2

Simulation und reale Fahrdaten

Testen und Validieren stellen nach wie vor große Hürden des automatisierten Fahrens dar. Ein Ausweg ist die Simulation. Wie bekommt man die Realität also am besten in die virtuelle Welt? Dr. Holger Banzhaf, Geschäftsführer DeepScenario GmbH, spricht über Reale Verkehrsszenarien für die ADAS- und AD-Entwicklung: Hier geht es um einen neuartigen 3-D-Computer-Vision-Ansatz, um die Einbringung realer Verkehrsszenarien in die Simulation voranzutreiben. Dabei werden Luftbilddaten von Drohnen genutzt, um diese Verkehrsszenarien dreidimensional zu rekonstruieren. Der neuartige, auf Deep Learning basierende Ansatz ermöglicht die Aufbereitung der relevanten Szenarien und wird anhand von vier Verkehrsdatensätzen demonstriert, die in hochgradig interaktiven städtischen und vorstädtischen Umgebungen gesammelt wurden. (ps)

Empfehlung der Redaktion

01.06.2020 | Im Fokus

Automatisiertes Fahren und KI - Chancen und Risiken

Die künstliche Intelligenz mit den Möglichkeiten des maschinellen Lernens gilt als Schlüsselelement für das vollautomatisierte Fahren. Doch wie wird der Technologieansatz konkret bei der Fahrzeugführung eingesetzt, und woran hakt es derzeit noch?

Cybersicherheit und Datennutzung

Monika Menz, reuschlaw Reusch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, befasst sich in ihrem Vortrag Neue rechtliche Herausforderungen für Cybersicherheit und Datennutzung mit den juristischen Problemstellungen, die die Digitalisierung der Automobilbranche den Unternehmen auferlegt. Diese seien typischerweise in den Bereichen Cybersecurity und Datenschutz zu finden. Darüber hinaus würden vor dem Hintergrund datengetriebener Geschäftsmodelle die wirtschaftliche Verwertung von Daten und die damit verbundenen rechtlichen Regelungen zum Zugriff auf und zur Nutzung von Daten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Menz schlägt ein Compliance-Management-System für die strategische Umsetzung der rechtlichen Anforderungen im Kontext der Digitalisierung vor. (chk)

Mehr von reuschlaw lesen Sie hier: Vertragsmanagement: Hilfsmittel in Krisenzeiten? und Compliance als Erfolgsfaktor auf Produktebene.

Vernetzung aller Lebensbereiche

Vernetzung und automatisiertes Fahren bieten Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Gerhard Großberger ist Director Product Management bei Harman Becker Automotive Systems GmbH. Sein Vortrag Wie Konnektivität neue Erlebnisse und Geschäftsmodelle unterstützt behandelt neue Ansätze im Bereich Mobility-as-a-Service. Im Schnitt verbringen wir jeden Tag etwa eine Stunde im Auto, etwa 9 Stunden bei der Arbeit und 12 Stunden Zuhause. Durch das automatisierte Fahren wird die vernetzte Mobilität die Bereiche Arbeitsplatz und Zuhause immer weiter integrieren. Großberger schlägt eine Brücke von den Anforderungen der Nutzer über die Geschäftsmodelle bis hin zu den technologischen Perspektiven zukünftiger vernetzter autonomer Autos. (ps)

Neue Innenraumideen

Jan Bavendiek, HMI Expert, fka GmbH, erklärt in seinem Vortrag HMI-Design in hochautomatisierten Fahrzeugen – alles anders?, dass hoch- und vollautomatisierte Fahrzeuge eine Vielzahl von neuen Innenraumideen und Interaktionen zwischen Mensch und Fahrzeug ermöglichen. Er identifiziert relevante Aspekte, die von der Einführung solch hochgradiger Automatisierung zu beachten sind, und legt die Auswirkungen auf verschiedene Mensch-Maschine-Schnittstellen vor dem Hintergrund von vier verschiedenen Fahrzeugkonzepten dar. Vor allem könnten alternative Sitzkonzepte einen wesentlichen Einfluss auf die Innenraum- und Interaktionsgestaltung haben. Diese würden einerseits ein verbessertes Nutzererlebnis ermöglichen, andererseits aber auch verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. (chk)

Empfehlung der Redaktion

2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mensch-Technik-Kooperation und Fahrzeuginnenraum

Kraftfahrzeuge ermöglichen unserer Gesellschaft Mobilität. Mit ihrer Hilfe können Menschen und Güter von einem Ursprungs- zu einem Zielort bewegt und menschliche Bedürfnisse z. B. nach Nahrung, Anerkennung und Selbstverwirklichung gestillt werden. Erreicht werden kann dieses Stillen von Bedürfnissen aber nur durch eine enge Kooperation zwischen Menschen (innerhalb und außerhalb der Fahrzeuge) sowie dem technischen System.

Paradigmenwechsel erforderlich

Frank Petznick, Head of Business Area Autonomous Mobility, Continental Teves AG & Co. oHG, erklärt in seinem Keynote-Vortrag The Autonomous Driving System – Key Products for Mass Market Functions and the Rise of Driverless Cars, dass autonome Mobilität zwar nur der nächste Schritt über fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme hinaus zu sein scheint, die zusätzliche Komplexität jedoch selbst starke Marktteilnehmer dazu zwinge, neue Wege zu gehen. Denn höhere Automatisierungsgrade erforderten einen Paradigmenwechsel. Schlüsselthemen sind für Petznick dabei veränderte Wertschöpfung und Geschäftsmodelle (zum Beispiel die Bereitstellung von Software-Funktionen für verschiedene Märkte), Validierung sowie strategische Partnerschaften und Zusammenarbeit. (chk)

Autos wie Smartphones programmieren

Dr. Jan Becker, CEO and Founder, Apex.AI, Inc., betrachtet in seinem Keynote-Vortrag What if Cars could be as Easy to Program as Smartphones are Today?, die Entwicklung von Software-Defined Vehicles aus dem Blickwinkel der effizienten Softwareentwicklung. Um die Effizienz der Softwareentwicklung zu verbessern und ein gemeinsames digitales Ökosystem für die Mobilität zu schaffen, schlägt er ein gemeinsames Software Development Kit (SDK) für die Softwareentwicklung im Automobilbereich vor, das im Wesentlichen dem iOS-SDK oder dem Android-SDK in der mobilen Welt ähnele. Diese SDKs hätten die Softwareentwicklung demokratisiert und digitale Ökosysteme mit Millionen von Apps ermöglicht. Daher sein ein ähnlicher Ansatz für die Automobilwelt nicht nur machbar, sondern auch empfehlenswert. Der Hauptunterschied bestehe jedoch in der Anforderung an eine funktional sichere Entwicklung und schließlich an die Zertifizierung der funktionalen Sicherheit. Dies hätte man mit Apex.OS Cert erreicht. (chk) 

Tag 1

Pünktlich um 9:15 Uhr wird der Kongress "Automatisiertes Fahren 2022" in Wiesbaden und virtuell von Dr. Alexander Heintzel, Chefredakteur ATZ | MTZ-Gruppe, Springer Fachmedien Wiesbaden, eröffnet. Nach dem Grußwort geht es direkt weiter mit den ersten Keynotes. 

Verschiedene Wege führen zum Level 4

Die erste Keynote hält Georges Massing, Vice President MB.OS Automated Driving, Powernet und E/E-Integration bei Mercedes-Benz. Sein Vortrag Entwicklung von Automatisiertem Fahren: Evolution oder Revolution? zielt auf einen Dialog mit dem Publikum ab. Das assistierte und automatisierte Fahren muss den Kunden Vorteile bieten: Diese sind 1. Sicherheit, 2. Komfort und 3. mehr Zeit. Er plädiert zudem dafür, die Unterscheidung zwischen assistiertem (Level 2) und automatisiertem Fahren (ab Level 3) stärker hervorzuheben. Zur Erreichung des autonomen Fahrens gibt es zwei Möglichkeiten: Einerseits können automatisierte Systeme in Pkw stufenweise immer weiter optimiert und ausgebaut werden. Es gibt aber auch Bestrebungen, ein Level-4-System direkt in Robotaxis zu realisieren und erst danach für private Pkw freizugeben. Welcher Weg führt zum Erfolg, Evolution oder Revolution? (ps)

Empfehlung der Redaktion

01.03.2022 | Supplement

ATZextra 1/2022

Sonderheft "Automatisiertes Fahren"

Automatisiertes Fahren eröffnet Freiräume für neue Fahrzeugkonzepte und den inter- sowie den multimodalen Verkehr. Zentrale Herausforderungen hierbei sind die Steigerung der Verkehrssicherheit, die Verbesserung der digitalen On-Demand- Verfügbarkeit sowie eine neue Qualität der Nachhaltigkeit. Ohne Sensorfusion, leistungsfähige Rechnertechnik, KI und V2X-Kommunikation ist automatisiertes Fahren nicht möglich.

Kein traditioneller Weg

Pierre Gompertz, Product Line Director, Automated Driving, Magna International, betont in seinem Keynote-Vortrag Automated Driving, a World in Complete Mutation, dass sich ADAS, automatisiertes und autonomes Fahren in einem noch nie dagewesenen Tempo entwickeln. Die Innovationen, die hinter dieser Entwicklung stehen, folgen keinem traditionellen Weg. Tier1s, OEMs, Start-ups und manchmal auch eine Kombination dieser Unternehmen treiben die Transformation der nächsten Generation der Mobilität voran und erfinden sich dabei neu. (chk) 

Empfehlung der Redaktion
Automatisierte Fahrzeuge in einer vernetzten, intelligenten Stadt

20.12.2022 | Automatisiertes Fahren | Fragen + Antworten | Online-Artikel

Das müssen Sie zum automatisierten Fahren wissen

Automatisiertes Fahren verspricht optimierte Sicherheit, höheren Komfort und mehr Effizienz. Das ist der Stand der Technik – und das sind die Herausforderungen autonomer Mobilität. Ein Überblick.

"Common Core"-Architektur maximiert Synergien 

Dr. Felix Lotz, Product Manager Driving Functions, Continental Teves AG & Co. oHG, erklärt in seinem Vortrag Eine "Common Core"-Architektur als Enabler für plattform­über­greifendes autonomes Fahren, dass es eine Vielzahl von Anwendungen für das automatisierte Fahren gebe, wie zum Beispiel das Fahren in städtischen Umgebungen oder auf Autobahnen. In diesem anspruchsvollen Bereich entwickele Continental fahrerlose Lösungen und stütze sich dabei auf eine Fahrzeugflotte, die verschiedene AD-Anwendungen abdecke. Lotz stellt den Ansatz einer "Common Core"-Softwarearchitektur für AD-Systeme vor, die es ermögliche, AD-Schlüsselelemente effektiv zwischen verschiedenen AD-Plattformen zu teilen. Dies beinhalte die Beschreibung der angewandten Designprinzipien, die daraus resultierenden Vorteile und Einschränkungen sowie Eindrücke aus realen Demonstrationen und zukünftige Entwicklungsrichtungen. (chk) 

Automatisierung bei Nutzfahrzeugen

Kann das automatisierte Fahren auf Unternehmensgeländen schneller realisiert werden? ZF treibt diese Entwicklung voran und hat jüngst mit Embotech eine strategische Partnerschaft für die Depot-Automatisierung geschlossen. Im Vortrag Automatisiertes Aufsatteln als Baustein der Automatisierung auf dem Betriebshof beschreibt Dr. Oliver Wulf, Team Lead L4 Automation bei ZF Group Commercial Vehicle Control Systems, die vielfältigen Herausforderungen. "Wenn wir über automatisiertes Fahren bei Nutzfahrzeugen sprechen, gehen wir immer davon aus, dass es unbemanntes Fahren ist", sagt Wulf. Erste Schritte dazu können auf privaten Geländen stattfinden, bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h. Das ermöglicht einfachere und günstigere Fail-Safe-Konzepte. So hat ZF einen automatischen Ankuppel-Assistent (Level 2) für einen 40-t-Lkw entwickelt. Die Schwierigkeit dabei ist, die vielen erforderlichen manuellen Tätigkeiten des Fahrers zu ersetzen. Die Automatisierung von Nutzfahrzeugen betrifft nicht nur das Fahren, so Wulf. Es lassen sich Lösungen finden, aber das erhöht wiederum die Kosten. (ps)

Zusammenarbeit auf EU-Ebene

Der vorletzte Beitrag des ersten Veranstaltungstages handelt von den regulatorischen Rahmenbedingungen. Armin Gräter, Expert Digitalization and Automated Driving, BMW Group, Deutschland behandelt in seinem Vortrag CCAM-Partnerschaft – vom Forschungs­bedarf zu Ergebnissen und Wirkungen die Potenziale, um ein nutzerzentriertes und integratives Mobilitätssystem über Connected Cooperative and Automated Mobility (CCAM) zu installieren. Er beschreibt, wie das Netzwerk aus fast 200 Organisationen aus Industrie, Forschung, Dienstleistern sowie Behörden und Regulierungsstellen die Forschung bündelt und übergreifende Ergebnisse im Bereich Standardisierung erarbeitet. So kann diese Zusammenarbeit auf europäischer Ebene helfen, Barrieren abzubauen und die Einführung des automatisierten Fahrens zu beschleunigen. (ps)

Empfehlung der Redaktion
Connected Car

18.10.2023 | Automobilwirtschaft | Im Fokus | Online-Artikel

Das bedeutet der EU Data Act für Connected Cars

Mit dem EU Data Act soll der Datenaustausch, der Zugang und die faire Nutzung von Daten erleichtert werden. Diese Relevanz hat das europäische Datengesetz für vernetzte Fahrzeuge.

Karten-Daten unterstützen ISA-Lösungen

Philip Hubertus, Senior Product Manager Automated Driving Maps, Here Technologies, beschreibt in seinem Vortrag Intelligent Speed Assistance – EU Regulation, Technical Challenges, and Solutions die technischen Herausforderungen, die ISA-Systeme mit sich bringen. Da nicht alle Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgeschildert oder auch ausgeschilderte Geschwindigkeitsbegrenzungen teilweise schwierig für Kameras zu erkennen seien, etwa aufgrund von Wetterbedingungen, Bäumen oder Objekten, die die Sicht versperren, seien ISA-Lösungen, die einen Kamerasensor als einzige Quelle für Geschwindigkeitsbegrenzungen verwenden, unzureichend. Die Lösung: Eine Karte als zusätzlicher Sensor unterstütze ISA-Lösungen, da die Karte alle Geschwindigkeitsbegrenzungen für jeden Straßenabschnitt enthalte, unabhängig davon, ob sie auf Straßenverkehrsregeln basieren oder ausgeschildert seien. (chk)

Mehr zum Thema lesen Sie im "Kompakt erklärt" Wie funktioniert der intelligente Geschwindigkeitsassistent ISA? und im Gastbeitrag Wie HD-Karten Stufe drei des autonomen Fahrens vorbereiten.

Automatisiertes Fahren aus Sicht der Versicherer

Die Fachzeitschrift "Versicherungsmagazin" aus dem Hause Springer Gabler ist auf dem Kongress mit einem Versicherungsstrang vertreten. Swantje Francke hat die wichtigsten Erkenntisse der Vorträge dieses Vortragsstrangs zusammengefasst. Den Artikel Wie Versicherer die Zukunft des autonomen Fahrens sehen lesen Sie auf versicherungsmagazin.de.

Ende des ersten Kongresstages

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2021 | Buch

Automatisiertes Fahren 2021

Vom assistierten zum autonomen Fahren 7. Internationale ATZ-Fachtagung

2021 | Buch

Automatisiertes Fahren 2020

Von der Fahrerassistenz zum autonomen Fahren 6. Internationale ATZ-Fachtagung

Das könnte Sie auch interessieren

VERLAGSANGEBOT

07.02.2022 | Automatisiertes Fahren | In eigener Sache | Online-Artikel

Ganzheitlich diskutiert: Automatisiertes Fahren

    Premium Partner