Die goldene Mitte finden: Auswirkung der Homeoffice-Intensität auf Arbeitsleistung und Arbeitszufriedenheit im Kontext der Ressourcenerhaltung

Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Homeoffice-Nutzung rapide angestiegen. Auf Wunsch der Beschäftigten wird dies auch weiterhin bestehen bleiben, was sich durch neu getroffene Betriebsvereinbarungen einiger Unternehmen zeigt. Da Homeoffice sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt und nicht für jede Tätigkeit geeignet scheint, wird in der vorliegenden Studie ein kurvilinearer Zusammenhang (umgekehrt u‑förmig) zwischen der Homeoffice-Intensität und der Arbeitsleistung sowie Arbeitszufriedenheit von Beschäftigten, und damit die optimale Intensität, untersucht. Ausgehend von der Theorie der Ressourcenerhaltung werden mögliche moderierende Effekte von Selbstmanagement, Aufgabeninterdependenz und organisationaler Unterstützung als potenziell wirkende Ressourcen getestet. Die Datenerhebung erfolgte als Querschnittstudie und mittels einer Onlinebefragung mit 208 Beschäftigten aus Deutschland. Die Ergebnisse der polynomischen hierarchischen Regression bestätigen den umgekehrt u‑förmigen Zusammenhang für Arbeitszufriedenheit, während für Arbeitsleistung kein signifikanter Zusammenhang mit der Homeoffice-Intensität gefunden wurde. Organisationale Unterstützung als organisationale Ressource moderiert den kurvilinearen Zusammenhang von Homeoffice-Intensität und Arbeitszufriedenheit marginal signifikant. Weitere, in den Hypothesen aufgestellte moderierende Effekte wurden nicht gefunden. Die Ergebnisse implizieren eine optimale Homeoffice-Intensität von zwei bis drei Tagen bei einer Vollzeitbeschäftigung für den Erhalt der Arbeitszufriedenheit und stellen die Wichtigkeit der organisationalen Unterstützung als Ressource heraus, die sich nicht nur auf der Ebene von Betriebsvereinbarungen, sondern ganz konkret in der Umsetzung dieser zeigen sollte.