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2024 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Forschungsdesign und methodisches Vorgehen: Einzelfallstudie mit interpretativer Prozessanalyse

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Zusammenfassung

Das Kapitel schildert das Forschungsdesign sowie das methodische Vorgehen der Untersuchung. Dabei werden die Konzeption als Fallstudie, die Fallauswahl, die Falldefinition, das analytische Vorgehen, die Datengrundlage sowie die doppelte Datenauswertungsstrategie dargelegt.

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Anhänge
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Fußnoten
1
Die statistische Generalisierbarkeit wird auch als naturalistische, repräsentative oder formale Generalisierbarkeit bezeichnet.
 
2
Zum weiteren Verständnis kausaler Mechanismen siehe Abschnitt 4.6.1.
 
3
So ist der ausgewählte Fall in Anlehnung an Eckstein (1975) auch als crucial case zu bezeichnen und gilt im Sinne von Blatter und Haverland (2012, S. 100–101) als positive case. Die Auswahllogik des influential case ähnelt der Konzeption eines most-likely case Designs. Diese Fallauswahl ist jedoch nicht mit der Mechanismen-Perspektive sowie mit dem projektspezifischen Ziel der Theorieelaboration vereinbar, da in einem most-likely case Design theoretische Erwartungen reproduziert werden (Beach und Pedersen 2018, S. 857).
 
4
Rheinland-Pfalz stellt einen Sonderfall dar, da kein ‚reines‘ G8 eingeführt wurde, sondern die Schulzeit nur geringfügig auf 12,5 Schuljahre bis zum Abitur geändert wurde. Aufgrund der Sonderrolle wird das Bundesland nicht weiter beachtet.
 
5
Baden-Württemberg initiierte mit Kabinettbeschluss vom 11.01.2012 einen Modellversuch für die Rückkehr zu G9, an dem insgesamt 44 Schulen teilnahmen. Der Modellversuch wurde 2022 um weitere fünf Jahre verlängert und wird mit nunmehr 43 Schulen fortgeführt. Durch den Modellcharakter stellt das Bundesland einen weiteren Sonderfall dar und zählt in dieser Arbeit nicht zu den Bundesländern, die die Rückkehr zu G9 beschlossen haben.
 
6
Thüringen, Sachsen sowie Rheinland-Pfalz werden aufgrund ihrer Sonderrolle nicht aufgeführt.
 
7
Advocacy-Koalitionen sind informale Gruppen von Policy-Akteuren, die über geteilte Überzeugungen verfügen und gemeinsam für oder gegen eine Policy agieren (Sabatier und Jenkins-Smith 1999). Siehe dazu Abschnitt 2.​2.​1 sowie Abschnitt 3.​2 und 3.​3.​1.
 
8
Die Positionierung deutete sich jedoch bereits in den kurz vor den Landesparteitagen veröffentlichten Eckpunktepapieren der Parteien an (CDU-Eckpunktepapier vom 28. Oktober 2016, FDP-Eckpunktepapier vom 26. Oktober 2016).
 
9
Forschungspraktisch bedeutet dies, dass nur solche Elemente des Koordinierungsmechanismus herausgearbeitet werden, die die Rückkehr zu G9 forcieren. Elemente, die auf die Realisierung anderer Handlungsoptionen abzielen (z. B. ein Verbleib bei G8, eine Teileinführung von G9, eine Nicht-Entscheidung), finden keine Beachtung, es sei denn, es bestehen Handlungszusammenhänge mit den Koordinierungsvorgängen bei der realisierten Reform.
 
10
Die Frage lautete: „Können Sie mir noch andere Personen nennen, mit denen ein Gespräch über die Abläufe lohnenswert wäre und die ähnliche, aber vielleicht aber auch konträre Sichtweisen auf die Prozesse haben?“.
 
11
Darunter sind zwei Doppelinterviews mit jeweils zwei Gesprächspartnerinnen. Eine Interviewpartnerin wurde zudem zweimal interviewt (Einzel- und Doppelinterview). Die Interviews werden im Folgenden mit I abgekürzt (I1–I12).
 
12
Da sich die Funktionen im gesamten Untersuchungszeitraum von 2005 bis 2018 teilweise mehrfach änderten, wird nur die für die Untersuchung relevanteste Funktion aufgeführt.
 
13
Die Perspektive des Schulministeriums und insbesondere der ministeriellen Arbeitsebene wird durch verschiedene Funktionswechsel der Interviewpartnerinnen ausreichend berücksichtigt. Das Interview mit der Staatskanzlei gibt Einblicke in das Themenmanagement des Ministerpräsidenten.
 
14
Die Interviewfrage hierzu lautete: „Zuletzt möchte ich noch einmal den Bogen zur politikwissenschaftlichen Literatur spannen. Dort wird der Grad der Einflussmöglichkeiten der Fraktionen und dem federführend zuständigen Ministerium auf die Formulierung politischer Vorhaben diskutiert. Dabei heißt es, dass mal die Fraktionen mehr Einfluss nehmen und mal die Ministerien. Wie ist Ihrer Meinung nach das Verhältnis bei der Rückkehr zu G9 gewesen?“.
 
15
Die thematischen Blöcke lauten: (I) Eigene Advocacy-Koalition, Überzeugungen und Austausch, (II) Rivalisierende Advocacy-Koalition, Überzeugungen und Beziehung zu eigener Advocacy-Koalition, (III) Policy-Lernen (inkl. Deutungsschemata), (IV) Normen, (V) Ressourcen sowie (VI) Einordnung und Bilanzierung. Im Laufe der Interviews kam es zu Anpassungen. Die thematischen Blöcke orientieren sich grob an den theoretischen Bausteinen des Analyserahmens (siehe dazu Kapitel 3), die als deduktive Kategorien für die Untersuchung fungieren. Für die Darstellung des Interviewleitfadens siehe Anhang im elektronischen Zusatzmaterial.
 
16
Die Pretests wurden mit Kolleginnen der NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen durchgeführt.
 
17
Auf die Möglichkeit einer interpretativen Form der Prozessanalyse hat etwa bereits Vennesson (2008, S. 232) hingewiesen.
 
18
Zur interpretativen Politikforschung siehe etwa Bevir und Blakely (2018) sowie Barbehön, Münch und Schlag (2019). Zur interpretativen Policy-Analyse siehe Münch (2016).
 
19
Die vier gängigen Kausalitätstests der Prozessanalyse (straw-in-the-wind test, smoking-gun test, hoop test, doubly decisive test, Beach 2010, S. 210; Collier 2011, S. 825) kommen hierfür nicht in Frage, da sie der Variablenlogik unterliegen und nicht mit dem interpretativen Paradigma vereinbar sind.
 
20
Der Begriff der theoretischen Sättigung stammt ursprünglich aus der Grounded Theory (Glaser und Strauss 1998, 1967), wurde jedoch auch in andere qualitative Auswertungsmethoden integriert. In dieser Arbeit gilt das Abbruchkriterium sowohl für die Prozessanalyse als auch für die qualitative Inhaltsanalyse. In Bezug auf den praktischen Kodierprozess im Rahmen der Inhaltsanalyse wurde die Sättigungsstrategie des code meaning angewandt, die auf ein vollständiges Verständnis der von den Gesprächspartnerinnen genannten Aspekte abzielt (Hennink und Kaiser 2022, S. 3).
 
21
Zu den weiteren Spielarten siehe Paragraph 6 in Schreier (2014b). Eine leicht veränderte Übersicht findet sich bei Kuckartz (2018). Zudem entscheidet sich die Untersuchung explizit gegen die Anwendung der qualitativen Inhaltsanalyse mittels Extraktion, die sich nach Gläser und Laudel (2013, 2019) insbesondere für die Analyse von kausalen Mechanismen eignet. Der Grund hierfür liegt in der starken Fokussierung auf einer variablenorientierten Auswertung des Materials, die nicht zur Anlage der Untersuchung passt.
 
22
Weitere Modifikationen der Mayring’schen Inhaltsanalyse betreffen etwa ergänzende Schritte in der Vorbereitungsphase, die Konkretisierung der Auswertung sowie mehrere Kontrollmechanismen des Kategoriensystems.
 
23
Der Kodierleitfaden ist auf Nachfrage bei der Autorin erhältlich. Die Ankerbeispiele werden im Text aufgegriffen (siehe Kapitel 7 und 8).
 
24
Dies geschah unter anderem im Rahmen einer selbst organisierten „Arbeitsgruppe Qualitative Inhaltsanalyse“ mit Forscherinnen verschiedener Universitäten und Fachrichtungen, die alle mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse arbeiteten. Des Weiteren bot die Forschungswerkstatt der Pädagogischen Hochschule Weingarten eine Plattform zur Diskussion des Materials.
 
Metadaten
Titel
Forschungsdesign und methodisches Vorgehen: Einzelfallstudie mit interpretativer Prozessanalyse
verfasst von
Sandra Plümer
Copyright-Jahr
2024
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-44122-7_4

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