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14.12.2023 | Innovationsmanagement | Im Fokus | Online-Artikel

Zu wenig Innovationen gefährden Unternehmen

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Ohne Innovationen kein Wachstum: Daher blickt ein Großteil der Führungskräfte skeptisch in die Zukunft und zweifelt an der Überlebensfähigkeit ihres Unternehmens, so eine globale Studie.
 

Die wirtschaftliche Lage ist schwierig. Doch wie ein Kaninchen auf die Schlange Inflation oder die gestiegenen Energiekosten zu schauen, bringt Unternehmer nicht weiter. So sehen es zumindest die rund 1.800 Führungskräfte sowie mehr als 8.000 Wissensarbeiter weltweit, die im Juli 2023 online von Miro, einem Anbieter visueller Workspace-Lösungen, befragt wurden.

Führungskräfte zweifeln an Überlebensfähigkeit von Unternehmen

Die Umfrageteilnehmer aus Australien, Deutschland, Frankreich, Japan, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich sowie den Vereinigten Staaten sind sich jedenfalls einig: Ein zielgerichtetes Innovationsmanagement ist für den Unternehmenserfolg unabdingbar (Führungskräfte: 98 Prozent; Wissensarbeiter: 90 Prozent). Besonders alarmierend: Vier von fünf befragte Führungskräfte (82 Prozent) sehen allerdings das Risiko, dass ihr Unternehmen ohne neue Geschäftsmodelle die kommenden fünf Jahre nicht überleben wird.

Die weiteren Ergebnisse der Umfrage erscheinen allerdings widersprüchlich. So betrachten mehr als die Hälfte der Führungskräfte (57 Prozent) und 47 Prozent der Wissensarbeiter Innovationsprojekte in der aktuellen Wirtschaftskrise als Luxus. Gleichzeitig sehen die Befragten die fehlende Erfindungsleistung ihrer Unternehmen als existenzgefährdende Bedrohung an. 

Fehlerkultur und Prozesse hemmen Innovationen

Als Grund für das Zaudern bei Forschung und Entwicklung, nennen 62 Prozent der Manager die Angst vorm Scheitern. Rund ein Drittel fürchtet zudem, die eigene Karriere und Reputation zu schaden, wenn sie mit einem neuen Geschäftsmodell baden gehen. Wissensarbeiter sorgen sich hingegen eher um ihren Arbeitsplatz, wenn ergänzende Produkte und Dienstleistungen fehlen. Es sind also vor allem persönliche Motive, die Einfluss auf die Antworten der Studienteilnehmer haben. 

Allerdings behindern auch veraltete Prozesse rund um Zusammenarbeit und Kollaboration (25 Prozent) sowie Technologien (31 Prozent) Innovationsvorhaben, urteilen die Manager und werden von den Wissensarbeitern in ihrer Einschätzung bestätigt (31 beziehungsweise 30 Prozent). 

Geschwindigkeit im Innovationsmanagement zählt

"Innovationsmanagement ist zu einem existenziellen Betriebsrisiko für Unternehmen geworden. Unternehmen, die nicht innovieren, werden sich mittelfristig nicht durchsetzen können", sagt Paul D’ Arcy, Chief Marketing Officer von Miro. Dabei ist Geschwindigkeit essenziell, betonen Valerius Braun und Tim Felten in einer "Einführung in das Agile Innovationsmanagement".  Was passiert, wenn Unternehmen sowohl die Konkurrenz als auch die exponentielle Entwicklung der Technologie unterschätzen, schildern die Autoren am Beispiel Karstadt, einem Warenhaus, das trotzt der Fusionen mit Quelle sowie Galeria Kaufhof letztendlich doch in die Insolvenz schlitterte.

"Der digitale Zug war für Karstadt, Quelle und Galeria Kaufhof abgefahren. Zu schnell entwickelte sich die Technologie weiter und Unternehmen, die in ihren Arbeits- und Denkweisen nicht agil sind, haben es seither schwer mit Digitalunternehmen wie Amazon und Co mitzuhalten."

Innovationsstrategie entwickeln

Damit Unternehmen nicht ein ähnliches Schicksal wie die ehemaligen Kaufhausriesen erleiden, sollten diese Innovationen "im großen Maßstab oder systematisch managen", um sich aus der Krise heraus zu lavieren, empfehlen die Autoren der Miro-Studie. Die wesentlichen Schritte dafür sind ihrer Ansicht nach:

  • eine Innovationsstrategie zu erarbeiten und intern zu kommunizieren,
  • Innovationsvorhaben zu diversifizieren und voranzutreiben,
  • Produktentwicklungsprozesse effizient und kundenorientiert zu gestalten,
  • eine gesunde Experimentier- und Fehlerkultur zu etablieren.

In einem ähnlichem Tenor äußern sich Braun und Felten. Unternehmen sollten eher auf exponentielle statt inkrementelle Ziele setzen, Kunden- an Stelle von Produktorientierung leben, agiles Arbeiten einer Mittelfristplanung bevorzugen, Testen und Lernen sowie Autarkie durch Kollaboration ersetzen.

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