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2023 | Buch

Welternährung

Status quo und Ausblick zur globalen Ernährungslage

verfasst von: Michael Dachler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Ist die globale Nahrungsmittelproduktion ausreichend, um die Ernährungssicherung für alle Menschen zu gewährleisten? Und kann sie es auch in Zukunft sein? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Landwirtschaft und Klimawandel? Wo liegen die Ursachen für Fehlernährung und in welchen Ländern herrschen Mangel oder sogar Überfluss?

Ausgehend von der erwarteten Zunahme der Weltbevölkerung beschreibt dieses Fachbuch die derzeitige Ernährungslage, die Ernährungserfordernisse (Kalorien- und Proteinbedarf) und listet unterschiedliche Methoden auf, die den Grad der Unterversorgung bestimmen, wie z. B. den Welthungerindex. Daran anschließend wird der Selbstversorgungsgrad verschiedener Länder vorgestellt und die Gefahren und Chancen von Landgrabbing erörtert.

Ein besonderer Fokus liegt auf den Produktionsmitteln der Nahrungsmittelerzeugung und deren zukünftige Entwicklung: Boden, Klima, Wasser, Düngung, Pflanzenschutz, Mechanisierung der Landwirtschaft. Zudem werden wichtige pflanzliche und tierische Nahrungsmittel nach globalen Produktionsmengen vorgestellt sowie unterschiedliche landwirtschaftliche Produktionsmethoden beschrieben.

Fachkräfte im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, in NGOs, internationalen Organisationen und ernährungspolitischen Verbänden bietet dieses Fachbuch eine detaillierte Zusammenstellung an Zahlen, Daten und Fakten zur globalen Ernährungslage. Studierende der Agrar- und Ernährungswissenschaften erhalten Einsicht in die komplexen Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher und demografischer Entwicklung, Agrarsystemen und internationaler Ernährungssicherheit.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Bevölkerungsentwicklung
Zusammenfassung
Die Wachstumsrate der Weltbevölkerung lag in den 1960er/70er Jahren bei 2 % und fiel in den 2020er Jahren auf rund 1 %. Aufgrund der gestiegenen Bevölkerungszahl ergibt sich daraus ein jährlicher Zuwachs von derzeit rund 80 Mio. Menschen.
Michael Dachler
Kapitel 2. Ernährungslage
Zusammenfassung
Im Jahr 2020 litten rund 768 Mio. Menschen an Hunger, das sind 9,9 % der Weltbevölkerung.
Michael Dachler
Kapitel 3. Ernährungserfordernisse
Zusammenfassung
Der Energiebedarf des Menschen richtet sich nach Geschlecht, Alter, Gewicht und körperlicher Aktivität. Bei mittlerem Alter (19–65 Jahre) und mittlerer Aktivität liegt er bei Männern zwischen 2500 und 2800 kcal/Tag, bei Frauen zwischen 2000 und 2200 kcal/Tag.
Michael Dachler
Kapitel 4. Indikatoren für die Ernährungslage
Zusammenfassung
Um die Ernährungslage zu erfassen, werden sehr unterschiedliche Verfahren angewendet. Das kann ein standardisierter Fragebogen über den Zugang zu Nahrungsmitteln sein, wie ihn die FAO mit „Voices of the Hungry“ verwendet.
Michael Dachler
Kapitel 5. Selbstversorgung
Zusammenfassung
Zur Beurteilung der Nahrungsmittelversorgung eines Landes kann es von Interesse sein, deren Importabhängigkeit bzw. den Selbstversorgungsgrad zu kennen.
Michael Dachler
Kapitel 6. Landfläche
Zusammenfassung
Von der Festlandfläche dieser Erde können nur 11 % als Ackerland und 25 % als Grünland genutzt werden.
Michael Dachler
Kapitel 7. Landgrabbing
Zusammenfassung
Unter Landgrabbing (Landnahme, in seiner schärfsten Form Landraub) versteht man den Transfer von Landrechten von lokalen Besitzern oder Gemeinschaften hin zu Investoren.
Michael Dachler
Kapitel 8. Boden
Zusammenfassung
Boden ermöglicht das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen auf unserer Erde. Er ist keine erneuerbare Ressource. Neben der Produktion von Biomasse hat Boden noch zahlreiche weitere Funktionen (Filterung und Pufferung von Substanzen, physikalische Basis für technische Strukturen etc.). Boden besteht aus mineralischer Substanz, Wasser, Luft und organischer Substanz (Humus, Pflanzenwurzeln, Bodenflora und -fauna). Humus ist ein wichtiger Faktor für die Bodenfruchtbarkeit und einer der wichtigsten Kohlenstoffspeicher der Erde. Der Mangel an Pflanzennährstoffen im Boden ist in vielen Entwicklungsländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens weit verbreitet. Nährstoffarme Böden führen zu nährstoffarmen Pflanzen, wodurch Tiere und Menschen an Nährstoffmangel leiden.
Michael Dachler
Kapitel 9. Bodendegradation
Zusammenfassung
Bodendegradation ist eine vom Menschen verursachte dauerhafte Veränderung der Strukturen und Funktionen von Böden. Man unterscheidet zwischen physikalischer, chemischer und biotischer Degradation und verschiedenen Formen der Erosion. Am schwerwiegendsten wirken sich Wassererosion und Winderosion aus, gefolgt von Nährstoffverlusten, Versalzung und physikalischer Degradation. Der Verlust durch Versiegelung oder Überdeckung der Bodenoberfläche nimmt nicht nur in den entwickelten Ländern weiterhin zu.
Michael Dachler
Kapitel 10. Klimawandel und Landwirtschaft
Zusammenfassung
Die Landwirtschaft ist für zirka 14 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. CO2 entsteht in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Landmaschinen und die Erzeugung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln. Methan fällt bei den Verdauungsprozessen von Wiederkäuern und bei der Nassfeldreisproduktion an. Lachgas entsteht im Boden aus den Zwischenprodukten des mikrobiellen Nitrifikations- und Denitrifikationsprozesses von stickstoffhaltigen Düngemitteln. Der globale Anstieg des CO2-Gehaltes der Luft steigert den Grad der Photosynthese und kann damit auch die Erträge steigern. Allerdings müssen gleichzeitig auch ausreichend Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen.
Michael Dachler
Kapitel 11. Wasser
Zusammenfassung
Nur 2,5 % des Wassers auf der Erde ist Süßwasser. Grundwasser ist nach Gletscher und permanentem Schnee die größte Süßwasserreserve. In manchen Gebieten ist sie durch Übernutzung (v. a. durch Bewässerung) bedroht. Gegenwärtig verbraucht die Landwirtschaft rund 70 % des globalen Wassers, bei starken regionalen Unterschieden.
Michael Dachler
Kapitel 12. Düngung
Zusammenfassung
13 Elemente (neben Wasser und CO2) sind für das Wachstum der Pflanzen Grundvoraussetzung. Die mit dem Erntegut entzogenen Nährstoffe müssen durch organische Düngemittel, biologische Stickstofffixierung oder Mineraldünger ersetzt werden. Die drei Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kali werden in großen Mengen als Mineraldünger ausgebracht.
Michael Dachler
Kapitel 13. Pflanzenschutz
Zusammenfassung
Insekten, Pilze, Bakterien, Viren und Unkräuter können das Wachstum der Kulturpflanzen beeinträchtigen.
Schätzungen ergaben einen Ertragsgewinn durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln je nach Kulturart zwischen 19 und 42 %.
Unkräuter lassen sich durch mechanische und chemische Maßnahmen bekämpfen (Herbizide), dagegen Schädlinge (Käfer, Fliegen, Wanzen etc.) nur chemisch (Insektizide), allenfalls biologisch.
Michael Dachler
Kapitel 14. Mechanisierung
Zusammenfassung
Eine den Verhältnissen angepasste Mechanisierung der Landwirtschaft wurde in der Vergangenheit in den Entwicklungsländern vernachlässigt.
Michael Dachler
Kapitel 15. Agrobiodiversität
Zusammenfassung
Biodiversität ist unverzichtbar für die Ernährungssicherheit und die nachhaltige Entwicklung.
Viele wichtige Bestandteile der genetischen, artenspezifischen Diversität und der Ökosystemdiversität sind im Rückgang begriffen.
Michael Dachler
Kapitel 16. Pflanzenproduktion
Zusammenfassung
Die wichtigsten Ölpflanzen nach absteigenden Produktionsmengen sind: Ölpalme, Sojabohne, Raps, Sonnenblume, Erdnuss, Baumwollsamen, Olive, Maiskeime, Kokosnuss, Sesam und Reiskleie.
Michael Dachler
Kapitel 17. Tierproduktion
Zusammenfassung
Zum Geflügel mit weltweiter Bedeutung zählen allen voran das Haushuhn, die Ente, Stockente, (Moschusente u. a.), die Gans und das domestizierte Truthuhn, auch Pute genannt. Für die Ernährung von untergeordneter Bedeutung sind Tauben und andere Vögel wie Wachtel, Strauß und Fasan. Unter den Geflügelarten ist der Bestand an Hühnern mit fast 95 % am größten (35 Mrd. Stück).
Michael Dachler
Kapitel 18. Produktionsmethoden
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden verschiedene (alternative) Produktionsmethoden vorgestellt. Bei den meisten steht der Bodenschutz mehr oder weniger im Fokus: Agrarökologie, Agroforstwirtschaft, Carbon Farming, Conservation Agriculture, Farm to Fork, Mischfruchtanbau, ökologische Landwirtschaft, Permakultur, regenerative Landwirtschaft, Terra preta. Das Klima im Mittelpunkt hat die Climate-smart Agriculture. Ein sehr umfassendes Konzept stellt die „Nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft“ dar. Technisch aufwendig sind die Präzisionslandwirtschaft und die vertikale Landwirtschaft.
Michael Dachler
Kapitel 19. Fischproduktion
Zusammenfassung
2018 dienten 156 Mio. t der globalen Fischproduktion der menschlichen Ernährung.
Michael Dachler
Kapitel 20. Zusammenfassende Darstellung der globalen Nahrungsmittelproduktion und -versorgung
Zusammenfassung
Die geschätzte Nahrungsmittelmenge, die der Menschheit zur Verfügung steht, beträgt theoretisch 5,26 Mrd. t, was fast 1,88 kg/Person und Tag, 2960 kcal/Tag und 104 g Protein/Tag und Person entspräche.
Michael Dachler
Kapitel 21. Nahrungsmittelverluste und -verschwendung
Zusammenfassung
Nahrungsmittelverluste und -verschwendung setzen sich aus Ernte- und Nachernteverlusten, Prozessverlusten, Verlusten beim Groß- und Einzelhandel und Verlusten beim Endverbraucher zusammen.
Michael Dachler
Kapitel 22. Alternative Nahrungsmittel
Zusammenfassung
Ein Großteil der Algen geht in die Kosmetik-, Lebensmittel- und chemische Industrie, nur ein kleiner Teil wird direkt verzehrt. Biofortifizierung bezeichnet die Anreicherung von Pflanzen mit Vitaminen und Mikronährstoffen durch Züchtung. In Vitro-Fleisch ist die Herstellung von fleischähnlichen Produkten aus Muskelzellen in einem Bioreaktor.
Michael Dachler
Kapitel 23. Ernährungsempfehlungen
Zusammenfassung
Mehr als 100 Länder haben nationale Ernährungsleitlinien herausgegeben.
Darüber hinaus haben FAO, WHO und die EAT-Lancet-Kommission ihrerseits globale Empfehlungen ausgearbeitet.
Den Empfehlungen gemeinsam ist der verstärkte Konsum von Obst und Gemüse, möglichst nur Vollkorngetreide, verstärkt Hülsenfrüchte und Nüsse und weniger Fleischkonsum.
Michael Dachler
Kapitel 24. Schlussfolgerungen
Zusammenfassung
Um das Wachstum der Menschheit einzuschränken und damit eine ausreichende und gesunde Ernährung aller Menschen zu ermöglichen, wird es notwendig sein, einen allgemeinen Zugang zu wirksamen Verhütungsmitteln für beide Geschlechter sicherzustellen. Ferner sind in Entwicklungsländern eine altersgerechte Sexualkunde und eine Sekundarschulbildung insbesondere für Mädchen und Frauen einzuführen. Es sind alle Maßnahmen zu beenden, die Eltern für die Zahl ihrer Kinder belohnen. Die freiwillige Senkung der Geburtenrate ist zu fördern.
Michael Dachler
Backmatter
Metadaten
Titel
Welternährung
verfasst von
Michael Dachler
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-66904-4
Print ISBN
978-3-662-66903-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-66904-4

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