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05.03.2024 | Automatisierung | Kompakt erklärt | Online-Artikel

Was bedeutet Hyperautomation für die Fertigung?

verfasst von: Thomas Siebel

2:30 Min. Lesedauer

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Unter Hyperautomation versteht man die umfassende und möglichst schnelle Automatisierung von Prozessen. Bezogen auf die Fertigung geht es darum, dass Automatisierungstechnik selbst entscheidet und sich optimiert.

Hyperautomatisierung ist ein Ansatz, mit dem Unternehmen so viele Geschäfts- und IT-Prozesse wie möglich so schnell wie möglich automatisieren können. So definiert Gartner den Begriff Hyperautomation und damit eine Technologie, die das Beratungsunternehmen 2020 zu den strategisch wichtigsten zählte. Gartner präzisiert: "Automatisierung nutzt Technologien, um Aufgaben zu automatisieren, für die früher Menschen erforderlich waren. [...] Da aber keine einzelne Technologie den Menschen ersetzen kann, umfasst die Hyperautomatisierung heute eine Kombination von Technologien."

Dazu zählen unter anderem Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen und Robotic Process Automation und Intelligent Process Automation, wie Mario Herrmann, Malte Horstmann, Nils Kaper vom Softwareentwickler OMM Solutions im Kapitel Hyperautomation schreiben.

Hyperautomation kombiniert Technologien

Künstliche Intelligenz (KI)
KI durchforstet strukturierte und unstrukturierte Daten, die für den Menschen nicht mehr fassbar sind, sucht nach bestimmten Mustern und erkennt diese selbstständig wieder. Im Programm muss damit nicht mehr jede Eventualität selbst abgebildet werden, denn die KI findet und löst Problemstellungen eigenständig.

Maschinelles Lernen (ML)
ML befähigt IT-Systeme, auf Basis vorhandener Datenbestände und Algorithmen Muster und Zusammenhänge zu erkennen und darauf aufbauend Lösungen zu entwickeln.

Robotic Process Automation (RPA)
RPA automatisiert monotone, repetitive Standardaufgaben wie Dateneingaben und Klicks.

Intelligent Process Automation (IPA)
IPA beschreibt das Zusammenspiel unterschiedlicher Technologien wie RPA und KI, um beispielsweise die Aktivitäten eines Mitarbeiters zu analysieren und anschließend autonom zu bearbeiten.

Low-Code-Ansatz
Der Low-Code-Ansatz ermöglicht die Programmierung über grafische Elemente, sodass Entwickler keine Programmierkenntnisse mehr brauchen und sich voll auf die Prozessentwicklung konzentrieren können.

Hyperautomation ist nach Darstellung der Autoren an sich nichts Neues, sondern "lediglich die Verbindung der klassischen Software-Prozessautomatisierung mit dem großen Potenzial der künstlichen Intelligenz". Dennoch verdiene der Ansatz seine derzeit große Aufmerksamkeit, denn die Einsatzzwecke seien extrem vielseitig und der Nutzen nicht von der Hand zu weisen. Viele Unternehmen hätten sich dabei mit den zugrundeliegenden Technologien noch gar nicht befasst.

Interessante Anwendungsfälle für Hyperautomation finden sich auch in der Fertigungstechnik, wie Andrew Kusiak von der University of Iowa erklärt. Dabei befasst sich die Hyperautomation mit den Vorgängen hinter der eigentlichen Automatisierungstechnik. Automatisierung und Hyperautomation bilden sozusagen zwei Ebenen, und auf beide lässt sich das Konzept des digitalen Zwillings anwenden.

Allerdings unterscheiden sich die digitalen Zwillinge hinsichtlich der Phänomene, Probleme und Prozesse, auf die sie angewendet werden. Während der digitale Zwilling in der Automatisierungstechnik eine physikalische Welt mit ihren logischen Zusammenhängen abbildet, umfasst der digitale Zwilling für die Hyperautomation beispielsweise Optimierungs-, Prozess- oder Entscheidungsmodelle.

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