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05.09.2023 | Digital Leadership | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der Kampf um Digital Leader ist eröffnet

verfasst von: Andrea Amerland

3 Min. Lesedauer

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Digital-Know-how steigert den Marktwert von Führungskräften erheblich, ergibt eine aktuelle Vergütungsstudie. Denn derzeit suchen Unternehmen händeringend Digital Leader, die in Krisen- und Transformationszeiten Innovationen vorantreiben.

Warum sollte man sich mit dem Führungsstil Digital Leadership befassen?, fragt Tobias Kollmann. Der Professor für BWL und Wirtschaftsinformatik an der Universität Duisburg-Essen beantwortet diese rhetorische Frage in einem Buchkapitel zum Thema mit den umgreifenden Veränderungen, denen sich Unternehmen ausgesetzt sehen. Es handelt sich dabei um die digitale Transformation, die digitale Wirtschaft, digitale Geschäftsmodelle sowie um den digitalen Wettbewerb. 

Empfehlung der Redaktion

2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

Leadership as Success Factor for Digital Transformation and Innovation

The disruptive effects of digital technology throughout multiple industries, have caused the business environment to become highly volatile and uncertain, forcing organizations to transform digitally in order to maintain or improve their performance and ensure their survival.

Die Fähigkeit, ein Unternehmen und Teams bei schnell wechselnden Rahmenbedingungen führen zu können, die gerne unter dem  Akronym VUCA zusammengefasst werden (Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity), ist so essentiell für den Geschäftserfolg geworden, dass Unternehmen dafür tiefer in die Tasche greifen. 

Fix-Gehälter für Digitalexperten steigen

So sind die Gehälter für Führungskräfte mit Digitalexpertise im vergangenen Jahrzehnt in etwa jährlich um zehn Prozent gestiegen, hat die "Gehaltsanalyse 2023" vom Executive-Search-Anbieter I-Potentials ergeben. Für die Studie wurden fast 1.800 Personendatensätze anonymisiert ausgewertet, die aus Kandidatenumfragen von 2010 bis 2022 stammten. Letztendlich flossen Gehaltsangaben von 993 Executives auf C-Level-Ebene in die Auswertung ein.

Demnach stieg die Gehaltsspanne für Finance-Positionen im Management 2021 von 160.000 bis 240.000 Euro auf 180.000 bis 270.000 Euro im Jahr 2022 an. Auch in der Digitalwirtschaft gab es für C-Level-Führungskräfte im gleichen Zeitraum ein Plus von 160.000 bis 240.000 Euro auf 180.000 bis 270.000 Euro. Gleichzeitig sank die variable Vergütung um 25.921 Euro, während das Fixgehalt durchschnittlich um 42.275 Euro zunahm.

Unternehmen müssen Digital Leader etwas bieten

Doch nicht nur mit dem Gehalt buhlen Unternehmen um digitale Führungstalente. "Gerade der Mittelstand muss im deutschlandweiten Wettbewerb um Executives mit Digital-Know-how oft zusätzliche Anreize schaffen, um Kandidaten zu gewinnen. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen oder Remote Work sind für viele Führungskräfte inzwischen unverzichtbar", erklärt Martina van Hettinga, Managing Partner bei I-Potentials. 

"Der Bedarf an Führungskräften, die einen Paradigmenwechsel gestalten können, wächst", so die Expertin weiter. "Globale Krisen haben diesen Wettbewerb sogar nochmal verstärkt, da der Druck zunimmt, durch Innovation und Transformation in einer sich rasant wandelnden Umwelt profitabel zu wirtschaften und zukunftsweisende Investitionsentscheidungen zu treffen."

Doch diese Digital Leader müssen erst einmal gefunden werden. Sie alle müssen besondere Fähigkeiten mitbringen, um komplexe Transformationsprozesse managen zu können. Was auf sie im Detail zukommt, haben Gerhard Gudergan, Gerrit Hoeborn, Rafael Götzen und Simon Wieninger im Buchkapitel "Digital Leadership – Paradigmenwechsel in der Führungskultur" als Canvas veranschaulicht. Die Übersicht soll die theoretische Fundierung mit Anforderungen aus der täglichen Managementpraxis kombinieren, so die Autoren, und unterteilt die Aspekte des Digital Leaderships im Zuge einer Transformation in neun Gestaltungsfelder sowie drei typische Phasen.

Die Führung in zwei Welten

Letztendlich werden also Führungskräfte gesucht, erklären die Experten, die sowohl das klassische Management-Einmaleins beherrschen als auch in der Lage sind, "die Muster der digitalisierten Wirtschaft und Arbeit in vorhandene Führungskonzepte zu integrieren und aus beiden Konzepten eine zeitgemäße, Erfolg versprechende Synthese zu bilden" (Seite 41).

Es gehe demnach um "die Führung in zwei Welten" und um Kompetenzen die dazu beitragen, "sowohl die produktivitätsorientierte Koordination des Kerngeschäfts als auch das innovationsorientierte Handeln der Mitarbeiter zu fördern und mit fortschrittlichem Führungsverhalten den digitalen Wandel des Unternehmens zielgerichtet zu gestalten. Die größte Herausforderung für digitale Leader besteht darin, Kontrolle aufzugeben, die Führung jedoch zu behalten", betonen die Springer-Autoren. Es geht also um nichts anderes als um die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau, die die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sichert. 

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