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04.10.2022 | Elektrofahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

Citroën stellt nachhaltige BEV-Studie Oli vor

verfasst von: Patrick Schäfer

2:30 Min. Lesedauer

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Mit dem Concept Car Oli zeigt Citroën einen Ausblick auf die Mobilität der Zukunft. Bei der Konstruktion setzt Citroën auf Leichtbau und Nachhaltigkeit, die Nutzung soll möglichst simpel und vielseitig erfolgen.

Nach dem Ami zeigt Citroën mit dem Concept Car Oli neue Ansätze für eine nachhaltige und erschwingliche Mobilität. Batterieelektrische Fahrzeuge werden derzeit immer komplexer, größer und schwerer. Mit dem Oli setzen die Franzosen auf eher pragmatischere Lösungen: "Wir müssen die Trends umkehren, indem wir die Fahrzeuge leichter und preiswerter machen und erfinderische Wege finden, um die Nutzung zu maximieren", sagt Citroëns CEO Vincent Cobée.

Die auffällige und kantige Studie Citroën Oli ist 4,20 m lang, 1,65 m hoch sowie 1,90 m breit und wiegt nur rund 1.000 kg. Sie ist das erste Fahrzeug, dass das neue Emblem des Unternehmens trägt. Die steil stehende Windschutzscheibe benötigt weniger Glas und spart Gewicht. Zudem reduziert sie die Sonneneinstrahlung, sodass eine kleinere Klimaanlage genutzt werden kann. Ein experimentelles "Aero Duct"-System zwischen dem vorderen Teil der Motorhaube und dem flachen Deckblech bläst die Luft in Richtung der Windschutzscheibe und so über das Dach. 

Leichtbau hat Vorrang im Citroën Oli

Die flache Motorhaube, das Dach und die hintere Ladefläche bestehen aus recycelter Wellpappe, die vom Partner BASF zu einer wabenförmigen Struktur zwischen Glasfaser-Verstärkungsplatten geformt wurde. Die Platten sind sehr steif und leicht, so wurde im Vergleich zu einer Stahldachkonstruktion die Hälfte an Gewicht eingespart. Der Einsatz von identischen Seitentüren vorne ermöglicht eine Gewichtseinsparung von 20% pro Tür. Auf die leichten und 20" großen Hybridräder aus Aluminium und Stahl sind leichtlaufende Eagle GO-Konzeptreifen aus nachhaltigen oder recycelten Materialien aufgezogen.

Im stark reduzierten Cockpit befindet sich eine Smartphone-Dockingstation. Statt eines komplexen HMI-Systems mit hoher Rechenleistung setzen die Entwickler im Konzeptfahrzeug auf ein "Smartband"-System: Es zeigt alle wichtigen Informationen aus dem eingesteckten Smartphone sowie die wichtigen Fahranzeigen über die Breite der unteren Windschutzscheibe an. Am Lenkrad wurde zur Bedienung ein Joystick aus einem Gamepad platziert. Der drehbare Schalthebel für die Steuerung des Automatikgetriebes wurde in die Lenksäule integriert. Statt eines schweren Soundsystems befinden sich an den Enden des Armaturenbrettes Hohlräume zur Aufnahme von Bluetooth-Lautsprechern. Die leichten Sitze im Interieur bauen auf einem Rohrrahmen auf und bestehen aus Recycling-Material. Sie benötigen 80% weniger Teile als herkömmliche Sitze. Der Kofferraum soll durch separat öffnende Heckscheibe sowie eine Kofferraumklappe einfach zu beladen sein.

Große Reichweite mit kleiner Batterie

Mit der 40-kWh-Batterie soll eine Reichweite von bis zu 400 km erreicht werden können. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 110 km/h begrenzt, die Leistung des elektrischen Antriebs ist nicht bekannt. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit sehr niedrigen 10 kWh/100 km an. Die Aufladung von 20% auf 80% SoC soll etwa 23 min dauern. Die "Vehicle to Load"-Fähigkeit (V2L) ermöglicht bei einer Steckdosenleistung von 3,6 kW die Versorgung von Elektrogeräten etwa bei Ausflügen oder beim Camping. Mit dem unkonventionellen "Labor auf Rädern" möchte der französische Autohersteller Denkanstöße bieten: "Wir werden nicht von heute auf morgen alles ändern, aber Citroën möchte eine Diskussion anstoßen, die Frage stellen, was genug ist", sagt Laurence Hansen, Direktorin Citroën Strategie und Produkt.

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