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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

7. Empirische Methodenanwendung am Beispiel von drei Praxisfallstudien

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Zusammenfassung

In Kapitel 7 werden drei Fallstudien vorgestellt, in denen das zuvor in Kapitel 6 dargelegte ‚systemorientierte Tiefenanalyseverfahren‘ in der Praxis angewendet wird. Ziel der Fallstudien ist es, die Effektivität des Verfahrens zu überprüfen und darzulegen, zu welchen Ergebnissen die Analyse komplexer Organisationsprobleme mit diesem methodischen Vorgehen kommt. Eine der Fallstudien wird mit dem Topmanagement einer Versicherung durchgeführt, während das Analyseverfahren in den anderen beiden Fällen in einer Unternehmensgruppe im produzierenden Gewerbe auf zwei verschiedenen Managementebenen zur Anwendung kommt. Das Kapitel schließt mit dem Fazit zur Effektivität des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘ ab, wobei dazu die Sicht der Kybernetik erster Ordnung eingenommen wird.

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Fußnoten
1
Auch die Namen der Stellvertreter und Stellvertreterinnen aus den Erkundungsaufstellungen sind anonymisiert.
 
2
Die Fragebögen zu den Fallstudien sind im elektronischen Zusatzmaterial einsehbar.
 
3
An dieser Stelle erfolgt eine begründete Ableitung der Frage(n) und die Auswahl der zu repräsentierenden Elemente für die Erkundungsaufstellung. Beides kann auf die Zwischenanalyse der Daten zurückgeführt werden. Zugleich sollte angemerkt werden, dass in diesem Schritt – sowohl in dieser ersten Fallstudie als auch in den nachfolgenden beiden Fällen – Intuition eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Der weitere Verlauf des Problemanalyseverfahrens könnte je nach Auswahl der Frage(n) und der Systemelemente – im Sinne von ‚Kontingenz‘ – auch anders sein.
 
4
In dieser Erkundungsaufstellung wird von mir als Aufstellungsleiterin kein Spannungsfeld benutzt. Im Hinblick auf den Hinweis von Müller-Christ und Pijetlovic (2018: 88) könnte dies eine mögliche Ursache für die fehlende Energie sein, da Spannungsfelder ihrer Ansicht nach eine Energiegeberfunktion haben. Allerdings bestätigen Teilnehmende im FB3, dass die Erkundungsaufstellung den lethargischen ‚Gemütszustand‘ des Systems treffend gespiegelt hat.
 
5
Während sich die Stellvertreter*innen in der ‚doppelt verdeckten‘ Erkundungsaufstellung nur auf den umgehängten Buchstaben beziehen können, werden die anonymisierten Buchstaben in der Transkription und Wiedergabe von Zitaten aus der Erkundungsaufstellung aufgedeckt und in eckigen Klammern ausgeschrieben.
 
6
Das angewendete schrittweise Vorgehen orientiert sich damit an der oben von French und Bell (1994: 33) beschriebenen Strategie: Wenn „ein OE-Programm über das formale System legitimiert worden ist, erfolgt die erste Interventionsstrategie gewöhnlich im Bereich des informalen Systems, insofern als Einstellungen und Gefühle der Mitglieder den Ausgangspunkt bilden“.
 
7
Hierzu wird kurzerhand ein Mitarbeiter der Organisation eingeladen, teilzunehmen. Er kommt direkt aus seinem Büro und hat den bisherigen Verlauf der Erkundungsaufstellung somit nicht verfolgt. Obwohl es seine erste System-/Erkundungsaufstellung ist, an der er teilnimmt, lässt er sich sofort darauf ein und übernimmt die Rolle, die ihm zugewiesen wird.
 
8
Die anderen Antwortoptionen sind: „Ja, um einen Skalenwert nach oben verbessert“/„Nein, der Skalenwert ist gleich geblieben“/„Der Skalenwert hat sich verschlechtert“.
 
9
Wie oben erwähnt, wird hierzu ein Mitarbeiter der Organisation eingeladen, einzuspringen, da nur vier studentische Stellvertreter*innen zur Verfügung stehen. Der Mitarbeiter, der den Vorlauf der Erkundungsaufstellung nicht mitbekommen hat, lässt sich direkt und ohne Probleme auf das ‚Experiment‘ ein.
 
10
Bei der Methode ‚Kopfstandbrainstorming‘ handelt es sich um eine Kreativtechnik zur Ideenfindung. Es werden zu Beginn Ideen für das Gegenteil dessen gesammelt, was erreicht werden soll. Im zweiten Schritt geht es um die Umkehrung der gesammelten Ideen. Dies mag nützlich sein, um auf neue Ideen zu kommen, doch es handelt sich nicht um eine fundierte Methode für den strategischen Umgang mit komplexen Problemen. Im Falle der Methode ‚PMI‘ (‚Plus – Minus – Interessant‘) handelt es sich um einen Bewertungsansatz von Alternativen, um zu einer Entscheidung zu gelangen. Diese kann ergänzend eingesetzt werden, doch sie stellt keine Komplexitätsmanagement-Methode dar. Analoges gilt für eine ‚Entscheidungsmatrix‘, bei der Alternativen gesammelt und auf Basis von zuvor gewichteten Kriterien bewertet werden. Das ‚Punktesystem nach Leitfragen‘ unterstützt das (visuelle) Priorisieren von Themen durch (farbige) Punkte oder Markierungen und gewichtet Entscheidungen.
 
11
Die anderen drei Personen gehen nicht direkt auf meine Frage ein, sondern bestätigen vielmehr den Nutzen des Vorgehens mit der Methode ‚Erfolgslogik‘. So schreibt z. B. eine Person als Antwort auf diese Frage: „Durch die visuelle Darstellung wird vieles konkreter.“
 
12
Auf die exakte Positionierung des Stellvertreters, der sich je nach eingewechselter Marketingaktion eine andere Position im Raum sucht, während alle anderen Elemente unverändert bleiben, wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen, da sich seine Position für den Verlauf der Erkundungsaufstellung als peripher relevant darstellt.
 
13
Der auf die Teilnehmenden zurückweisende Pfeil, der die (Selbst-)Reflexion visualisiert, ist an eine Darstellung des Psychologen Nerdinger (2003: 26) angelehnt.
 
14
Untermauernd dazu kann auf die Erfahrung von Ackoff (1999: 171 f.) verwiesen werden: „Not only does schooling do little or nothing about the generation of understanding and the development of wisdom, it does little about even the collection of data and the generation of information. There are great subtleties involved in the collection of data and its conversion into information. Most of these subtleties are not revealed in the educational process. Most of us have to learn them the hard way.“
 
Metadaten
Titel
Empirische Methodenanwendung am Beispiel von drei Praxisfallstudien
verfasst von
Violetta Neumann-Wolff
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38657-3_7

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