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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Methodologie und Erhebungsdesign: Theoretische Herleitung des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird das ‚systemorientierte Tiefenanalyseverfahren‘ zur Analyse komplexer Organisationsprobleme Schritt für Schritt vorgestellt. Dazu gehört u. a., dass die Gütekriterien des qualitativen Sozialforschungsprojekts sowie die Anforderungskriterien genannt werden, die zur Durchführung des Problemanalyseverfahrens an die Forschungsleitung bzw. die beratende Person gestellt werden. Nicht zuletzt wird der Zeitaufwand erwähnt, der für die Anwendung des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘ aufgebracht werden muss, da Zeit im Management zumeist einen kritischen Engpassfaktor darstellt.

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Fußnoten
1
Altrichter, Posch und Spann (2018: 326 f.) gehen etwas ausführlicher darauf ein, wer neben Lewin ebenfalls zur Entwicklung dieses Forschungsansatzes beigetragen hat.
 
2
Auch French und Bell (1994: 113) thematisieren diese experimentelle Eigenschaft, indem sie schreiben: „Aktionsforschung ist die Anwendung der wissenschaftlichen Ermittlung von Tatsachen und des wissenschaftlichen Experimentierens auf praktische Probleme, die Lösungsmassnahmen … erfordern.“ Außerdem heben sie das besondere Beziehungsverhältnis hervor, indem die Forschungsleitung und die am Forschungsprojekt Beteiligten zusammenarbeiten sollten (ebd.).
 
3
Dieser initiale Ablauf ist angelehnt an ein Diagramm von French zum Ablauf eines Aktionsforschungsprojektes mit OE-Charakter (French/Bell 1994: 112).
 
4
Hier zeigt sich eine Parallele zu einem OE-Projekt, indem laut French und Bell (1994: 81) davon abgesehen wird, sich lediglich mit ‚Scheinproblemen‘ im Sinne der Symptomebene zu befassen.
 
5
Dies ist u. a. damit zu erklären, dass es sich um eine Erkundungsaufstellung handelt, die in diesem Kontext Teilaspekte aus der Erfolgslogik näher erkundet. Einen Teil des Gesamtsystems in isolierter Weise zu optimieren, führt jedoch nicht zu einer Optimierung des Gesamtsystems (Ackoff 1999: 117).
 
6
Hierzu kann auf ein Zitat verwiesen werden, das Einstein (o. A.) zugeschrieben wird: „Das Problem zu erkennen, ist wichtiger als die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.“
 
7
Das Vorgehen erfüllt damit den Zweck eines Aktionsforschungsprojektes sowie eines Projektes mit OE-Charakter, indem Altrichter et al. (2018: 88) schreiben: „Auf der Grundlage des dabei gewonnenen Verständnisses lassen sich dann neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln und Entwicklungsinteressen befriedigen.“
 
8
Blumer (1969: 35 f.) betont, dass es durch eine eingeschränkte Perspektive von einer systemexternen Person zu vorschnellen stereotypen Schlussfolgerungen kommen kann: „He is rarely a participant in that sphere and usually is not in close touch with the actions and the experiences of the people who are involved in that sphere. His position is almost always that of an outsider; as such he is markedly limited in simple knowledge of what takes place in the given sphere of life. … This, as we all know, is the point at which stereotyped images enter and take control.“ Dieser kritische Punkt betrifft sowohl die Sicht der ehemaligen Stellvertreter*innen in der Gruppendiskussion als auch die Sicht der Forschungsleitung, da sie den Arbeitsalltag der Studienteilnehmenden sowie das tatsächliche Organisationsgeschehen nicht selbst miterleben.
 
9
Es handelt sich um drei Fallstudien, um den Hinweis von Flick (2014: 178) aufzugreifen, dass im qualitativen Forschungsparadigma „häufig das Problem der Verallgemeinerung … im theoretischen Sinn“ besteht. Flick empfiehlt daher „die Durchführung einer Reihe von Fallstudien“ (ebd.).
 
10
Auch die Sozialwissenschaftlerin Brown (2012: 259), eine Schülerin von Glaser und Strauss, betont: „In grounded theory, data buttress the theory and the literature is part of data. … the grounded theorist must understand that the literature review is actually a literature analysis and it is not separate from the research but is a continuation of the process.“
 
11
Wilson (1973: 70) verweist auf Folgendes: „Der Forschungsgegenstand verlagert sich … von den Handlungen der Beteiligten auf die Art und Weise, wie sie interpretative Prozesse selbst einsetzen, um für sich eine gemeinsame, geteilte und geordnete soziale Welt hervorzubringen.“ Aus dem Grund muss gemäß Strauss und Corbin (1996: 34) eine forschende Person u. a. „die Bedeutungen untersuchen, die betroffene Personen bestimmten Situationen zuweisen“. Blumer (1978: 143) hebt dazu Folgendes hervor: „Wissenschaftliche Erforschung oder Analyse der Organisation können es sich nicht leisten, den Interaktionsprozess zwischen Personen zu ignorieren, der für die Aufrechterhaltung der Organisation verantwortlich ist und der auch in anderer Weise auf sie einwirkt.“
 
12
Ergänzend kann auf Altrichter et al. (2018: 13) und das Gütekriterium der „Weiterentwicklung des professionellen Wissens“ der Forschungsleitung sowie die Weiterentwicklung des didaktischen Vorgehens im Aktionsforschungsprozess hingewiesen werden. Der erste Faktor ist m. E. ein integrierter Teil des Dissertationsprojektes, das eine hermeneutische Erkenntnisspirale in Gang setzen kann, indem ich mein theoretisches und praktisches Gegenstandsverständnis kontinuierlich erweitere. Zugleich ermöglicht die Evaluation des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘ am Ende eine Weiterentwicklung und Verbesserung des Verfahrens.
 
13
Da die Beta-Version der Erfolgslogik am Ende des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘ theoretisch als Orientierung für den weiterführenden Problemlösungsprozess dient, ist es darüber hinausgehend wertvoll zu wissen, wie damit effektiv weiter verfahren werden kann bzw. sollte, um Nutzen daraus ziehen zu können.
 
Metadaten
Titel
Methodologie und Erhebungsdesign: Theoretische Herleitung des ‚systemorientierten Tiefenanalyseverfahrens‘
verfasst von
Violetta Neumann-Wolff
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38657-3_6

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