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13.05.2024 | Handel | Nachricht | Online-Artikel

Online-Boom stagniert

verfasst von: dpa, Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Für viele Kunden bleibt auch nach der Corona-Krise das Internet zum Einkaufen die erste Wahl. Doch der Boom des Onlinehandels flaut ab, wie Zahlen des Handelsverband Deutschland (HDE) zeigen. Zudem hakt es beim Check-out für Geschäftskunden.

Zwar stieg der im Internet erbrachte Umsatz im vergangenen Jahr 2023 leicht um knapp ein Prozent auf 85,4 Milliarden Euro, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) mitteilte. Doch von den hohen Wachstumsraten während der Corona-Pandemie, als der Internethandel pro Jahr um nahezu ein Viertel zunahm, sind diese Zahlen inzwischen weit entfernt. Die Umsätze stagnieren seit einigen Jahren auf hohem Niveau. Im Non-Food-Bereich ging der Onlineanteil am Umsatzvolumen des gesamten deutschen Einzelhandels um 0,2 Punkte auf 18,5 Prozent zurück.

"Der Onlinehandel war viele Jahre der Umsatzturbo für den Einzelhandel in Deutschland", so der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer, Stephan Tromp. "Die hohen Wachstumsraten während der Corona-Jahre aber machen es der Branche schwer, die Messlatte immer weiter nach oben zu legen. Wir erleben deshalb auch in diesem Jahr eine weitere Normalisierung bei den Online-Umsätzen."

Multichannel-Aktivitäten des stationären Handels stocken

Neben den Umsätzen stagniert laut HDE auch der Anteil der Unternehmen, die inzwischen online unterwegs sind. Demnach verkauften im vergangenen Jahr rund 41 Prozent der stationären Händler Waren im Internet. Knapp zwei Drittel von ihnen betreiben einen eigenen Onlineshop. Die übrigen Unternehmen vertreiben ihre Waren über Handelsplattformen wie Amazon, Zalando und andere Online-Marktplätze.

Viele Shops nicht grenzüberschreitend

Zahlen aus einem Report des Factoringdienstleisters Billie zufolge, in dem das Onlineshopping-Erlebnis für Geschäftskunden in Europa näher untersucht wird, verdeutlichen aber auch Hürden für den E-Commerce im B2B-Bereich. So bieten viele Shops ihre Waren nicht grenzüberschreitend an. Konkret wurden für den Report die Top-100-Onlineshops in Europa unter die Lupe genommen. Dabei ging es um die Top-20-Shops mit Sitz in Deutschland, Großbritannien, Schweden, Frankreich und den Niederlanden, basierend auf den Traffic-Rankings von Similar Web. Ausgewertet wurden insgesamt 29 vordefinierte Kriterien aus den Bereichen Checkout-Struktur, -Layout und -Funktionalität sowie Eingabemasken, Warenversand und Zahlungsmethoden. Dabei zeigt sich, dass 

  • 50 Prozent der analysierten Shops keinen Handel über Landesgrenzen hinweg erlauben. 
  • Schaut man auf den Nachbar Frankreich, so ermöglichen im Vergleich dazu 70 Prozent der französischen Onlineshops den sogenannten Cross-Border-Handel für Onlinekunden. 

Damit liegt das Land über dem europäischen Durchschnitt. Allerdings findet der Versand von Online-Bestellungen laut dem Billie-Report eher in französischsprachige Nachbarregionen statt. Außerdem bieten

  • 57 Prozent der europäischen Online-Shops keinen speziellen Check-out für Geschäftskunden an und konzentrieren sich offensichtlich hauptsächlich auf Geschäftsmodelle mit Verbrauchern.

Das ist insofern bemerkenswert, als sich die Grenzen zwischen B2B- und B2C-Kauferfahrungen immer mehr auflösen und Geschäftskunden zunehmend das gleiche Maß an Komfort, Personalisierung und Effizienz erwarten wie B2C-Kunden.

Bei den europäischen Check-outs im Web lassen zudem 

  • 43 Prozent der ihre Geschäftskunden nicht als Gastkunden einkaufen.
  • Shopanbieter in Deutschland wiederum sind hier vorbildlich: 89 Prozent von ihnen ermöglichen es B2B-Kunden, einen Gastkauf ohne Anmeldung abzuschließen.

Ebenso sind Unternehmen bei der Digitalisierung von B2B-Zahlungen mit Herausforderungen konfrontiert. Eine Grund ist, dass die Payment Services Directive sich größtenteils auf den Handel zwischen Verkäufern und Konsumenten konzentriert, weniger auf Transaktionen zwischen Unternehmen.

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