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2023 | Buch

Herausforderungen im Management von Familienunternehmen

Werte – Wachstum – Controlling – Krisenbewältigung

herausgegeben von: Christine Duller, Martin R. W. Hiebl, Michael Kuttner, Stefan Mayr, Christine Mitter

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Eigentümer*innen und Manager*innen von Familienunternehmen sind aktuell mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert und stellen sich u.a. folgende Fragen: Wie können Familienunternehmen nachhaltiger gestaltet werden? Wie können sie sicher an die nächste Generation übergeben werden? Wie können Familienunternehmen professionalisiert werden? Wie können sie langfristig in Krisen bestehen?
Diese und viele weitere aktuelle Herausforderungen im Management von Familienunternehmen werden in diesem Fachbuch jeweils in einem eigenen Beitrag in der Tiefe und wissenschaftlich fundiert behandelt. Die Autor*innen gehen dabei auch auf die besondere Relevanz aktueller Trends und globaler Krisen ein.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Werte und Governance

Frontmatter
Familienunternehmen und CSR
Zusammenfassung
Dieser Beitrag diskutiert individuelle Charakteristika und motivationale Aspekte von Entscheider*innen als Einflussfaktoren auf das Corporate Social Responsibility (CSR)-Engagement in Familienunternehmen und setzt sich in diesem Zusammenhang mit den führenden (familienbezogenen) Theorien und Konzepten auseinander. Der Beitrag nimmt damit im CSR-Familienunternehmensforschungsfeld eine „microfoundational-lens“-Perspektive ein. Damit wird der Blick auf individuelle Merkmale von Entscheider*innen in Familienunternehmen bei CSR-Investitionen geschärft, aber auch das Zusammenspiel mit dem Familieneinfluss bzw. dem Socioemotional Wealth (SEW) kritisch beleuchtet.
Eva Wagner, Markus Dick, Andreas Hack
Corporate Social Responsibility vor und während der COVID-19-Pandemie – Erkenntnisse aus einer mittleren, familiengeführten Druckerei
Zusammenfassung
Die vorliegende Studie untersucht die soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung – kurz Corporate Social Responsibility (CSR) – einer mittleren, familiengeführten Druckerei vor und während der COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse stammen aus Interviews mit unterschiedlichen unternehmensinternen (z. B. Eigentümer-Manager, Mitarbeiter*innen) und -externen Stakeholdern (z. B. Kund*innen), die vor und während der COVID-19-Pandemie geführt wurden. Ziel des Beitrags ist einerseits den Familieneinfluss auf die Ausgestaltung von CSR in einer mittleren, familiengeführten Druckerei aufzuzeigen und andererseits potenzielle Veränderungen durch die COVID-19-Pandemie zu diskutieren. Des Weiteren wird untersucht, ob CSR die Resilienz von Unternehmen beeinflusst. Als Erklärungsansatz wird das sogenannte „sozioemotionale Vermögen“ herangezogen, welches die nicht-finanzielle Zielsetzung von Familienunternehmen beschreibt.
Michael Kuttner, Barbara Fürthner
Treiber der Corporate Social Responsibility im deutschen Mittelstand: Die Rolle der Unternehmerfamilie
Zusammenfassung
Die Rolle der sozialen Verantwortung in Unternehmen wird immer wichtiger, wurde aber bislang zumeist für Großunternehmen untersucht. Neuere Forschungen empfehlen die Ausweitung auf den von Familienunternehmen geprägten Mittelstand. In diesem Beitrag wird deshalb ein auf der Systemtheorie basierendes Konstrukt, welches die Wechselbeziehung zwischen den Subsystemen Familie und Firmen betrachtet, verwendet: die Family Influence Familiness Scale. Dieses wird mit Corporate Social Responsibility im Mittelstand in Zusammenhang gesetzt. Empirisch zeigt der Beitrag auf, dass sich die Identität der Familienmitglieder mit dem Unternehmen als auch die Familien-Mitarbeiter-Bindung positiv auf die unternehmerischen CSR-Aktivitäten auswirken, während der Informationsaustausch eine negative Beziehung aufweist. Insgesamt implizieren die Ergebnisse, dass sich neue Forschungen in diesem Bereich auf die Unterschiede der Länder, Kulturen und Innovationen konzentrieren sollten.
Anna Rosum, Arndt Werner, Sascha Kraus
Sinn- und werteorientierte Führung von Familienunternehmen
Bedeutung – Problemfelder – Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung
In Familienunternehmen greifen die Subsysteme Familie und Unternehmen untrennbar ineinander. Dies beeinflusst die Unternehmensziele, -strategie, -vision und -kultur. Familiengeführte Unternehmen zeichnen sich durch Kontinuität und Stabilität aus, wobei zunehmend – nicht zuletzt aufgrund veränderter Vorstellungen der Nachfolgegeneration – Sinn- und Werteorientierung sowie die Entwicklung eines Unternehmens-Purpose an Bedeutung gewinnen. Dieser Beitrag greift daher die Frage auf, worauf bei der Implementierung einer sinn- und werteorientierten Führung in Familienunternehmen geachtet werden muss. Dazu werden – basierend auf häufig auftretenden Problemfeldern in der Führung – spezifische Handlungsempfehlungen abgeleitet. Besonders bedeutsam sind dabei die tiefer gehende Auseinandersetzung mit Familienwerten und Unternehmenszielen, die Vorbildwirkung der Führungsebene, die Einrichtung praktikabler Feedbacksysteme, die Herausarbeitung des Nutzens einer Tätigkeit sowie verstärktes Job Crafting.
Norbert Kailer, Wolfgang Hora
Die besonderen Herausforderungen beim Management von Familienunternehmen und Klöstern
Zusammenfassung
Durch den Vergleich der (scheinbar) so verschiedenen Organisationen Klöster und Familienunternehmen schärft sich das Verständnis für beide. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass beide Organisationen mit sehr ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Deshalb werden hier zur guten Führung auch ähnliche Managementkompetenzen benötigt. Diese Führungskompetenzen sind jedoch nicht (nur) die in anderen Unternehmensformen üblichen wie: Fachexpertise, Controlling, Markt- und Wettbewerbskenntnisse etc., sondern es sind gerade Kompetenzen, die häufig von außen sogar als Inkompetenz und/oder Unprofessionalität wahrgenommen werden. Doch genau diese anderen Kompetenzen sind es, die beiden Organisationen das Überleben über viele Jahrzehnte, ja bei Klöstern sogar viele Jahrhunderte, sichern und es ermöglichen, im eigentlichen Sinne nachhaltig erfolgreich zu sein.
Rena Haftlmeier-Seiffert

Wachstum und Erneuerung

Frontmatter
Wachstumsschwellen und Professionalisierung des Controllings in Familienunternehmen
Zusammenfassung
Ein entscheidendes Element der Professionalisierung von Familienunternehmen ist eine Professionalisierung des Controllings. Aus der Controllingliteratur ist bekannt, dass eine derartige Professionalisierung häufig mit dem Überschreiten von gewissen Schwellen im Lebenszyklus verbunden ist. Da Familienunternehmen jedoch ein komplexes Gebilde aus den Subsystemen Familie, Eigentum und Unternehmen sind, sind allgemeine Erkenntnisse zu derlei Wachstumsschwellen und Controlling nur bedingt auf Familienunternehmen übertragbar. Der vorliegende Beitrag arbeitet daher heraus, wie sich die Professionalisierung des Controllings in Familienunternehmen in Abhängigkeit von üblichen Entwicklungsschritten im Lebenszyklus eines Unternehmens darstellt. Zudem werden Empfehlungen für Familienunternehmen erarbeitet, wie sie beim Überschreiten spezifischer Wachstumsschwellen eine Professionalisierung des Controllings antizipieren bzw. diese Entwicklung durch eine Professionalisierung des Controllings unterstützen können.
Martin R. W. Hiebl, Herbert Neubauer, Karin Niederwimmer
Steuerung der Internationalisierungsaktivitäten von Familienunternehmen – eine explorative Fallstudie
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht, wie Familienunternehmen internationalisieren und ihre internationalen Aktivitäten steuern. Es werden drei österreichische Familienunternehmen analysiert, die von Anfang an global ausgerichtet waren oder nach einem Generationenwechsel international expandierten. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Bedeutung von Effektuierung in der Entscheidung zur ersten Internationalisierung sowie einen großen Einfluss von Mitarbeiter*innen, Partner*innen und Kund*innen. Zu Beginn der Internationalisierung werden vorrangig soziale Steuerungsmechanismen eingesetzt, um die Unternehmenskultur und -werte zu etablieren. Für weitere Internationalisierungsschritte und bei ressourcenintensiven Internationalisierungsformen wird deutlich stärker auf Ergebnissteuerung und die Steuerung über Prozesse zurückgegriffen. Obwohl alle Befragten Controlling-Instrumenten einen hohen Stellenwert beimessen, wird stark über Werte und Unternehmenskultur sowie Eigenverantwortung gesteuert.
Christine Mitter, Julia Riepl, Martina Sageder
Die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen – ein betriebswirtschaftlicher Überblick mit besonderer Berücksichtigung der Co-Creation
Zusammenfassung
Der folgende Beitrag stellt ausgewählte Aspekte der Unternehmensnachfolge an sich wie auch im speziellen von Familienbetrieben in den Mittelpunkt der Erörterungen und beschäftigt sich mit diesbezüglichen Lösungen bzw. Lösungsansätzen. Es werden Überlegungen zur (leichteren) „Bewältigung“ des Übergabe-/Übernahmeprozesses erörtert. Dabei wird davon ausgegangen, dass gerade beim Generationenwechsel im Familienbetrieb emotionale, familiäre Bindungen und Loyalitäten mit betriebswirtschaftlich oder auch rechtlich nüchternen Entscheidungen (mehr oder minder heftig) aufeinandertreffen. Demgemäß werden in der Folge emotionale, familiäre „soft-facts“ einerseits und betriebswirtschaftliche bzw. rechtliche „hard-facts“ andererseits kritisch beleuchtet. Infolge der Schlüsselfunktion des Managements von Kundenbeziehungen im Übergabeprozess von (Familien-)Unternehmen wird spezifisch das strategische Instrument der kundenorientierten Co-Creation als Beispiel einer betriebswirtschaftlichen Methode mit Inhärenz von „hard- und soft-fact“ Aspekten wie auch dessen diesbezügliche Leistungsfähigkeit herausgearbeitet. Als unterstützende Rahmenbedingung wird insbesondere vom rasch fortschreitenden Einsatzbereich der Digitalisierung (auch für Familienunternehmen) ausgegangen.
Wolfgang Nadvornik, Lukas Nadvornik
Betriebsübergaben von Familienunternehmen – Zur Steuervorteilhaftigkeit entgeltlicher Übertragungen
Zusammenfassung
Die insbesondere für Familienunternehmen bedeutsame Betriebsübergabe wird überwiegend als unentgeltlicher Vorgang ausgestaltet. Aus Sicht des österreichischen Steuerrechts ist eine solche Entscheidung auf den ersten Blick nachvollziehbar, kommt es doch im Falle einer entgeltlichen Übertragung des Unternehmens zur Besteuerung der Wertsteigerungen beim Übergeber. In bestimmten Fallkonstellationen kann allerdings – in einer partialanalytischen und steuersubjektübergreifenden Betrachtung – eine entgeltliche familieninterne Unternehmensnachfolge im Vergleich zu einer Schenkung des Betriebs vorteilhaft sein. Der vorliegende Beitrag zeigt diesen Aspekt modelltheoretisch auf und beschreibt, von welchen Parametern die Vorteilhaftigkeit der entgeltlichen Betriebsübertragung im Familienverband abhängig ist.
Sabine Urnik, Elisabeth Steinhauser
Das 3-Gipfel-Modell als Erklärungsansatz für die familieninterne Übergabe alpiner Tourismusbetriebe
Zusammenfassung
Nachfolgender Beitrag charakterisiert den alpinen Tourismus und geht insbesondere auf die Rolle der Familienunternehmen in der alpinen Hotellerie ein, die, aufgrund der hohen Anzahl an familiengeführten Unternehmen im Tourismus, einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Alpentourismus nehmen. Dabei werden im Beitrag Herausforderungen für das Unternehmertum im Zuge einer familieninternen Nachfolge diskutiert. Basierend auf der 3x3 Planungsmethode des Alpinismus wird ein Erklärungsansatz für Betriebsübergaben dargestellt – das sogenannte 3-Gipfel-Modell. Das 3-Gipfel-Modell ist ein Prozessmodell, das die beiden Hauptakteur*innen – den*die Übergeber*in und den*die Übernehmer*in – in den Mittelpunkt stellt. Dieser Erklärungsansatz dient dazu, die Herausforderungen einer familieninternen Übergabe zu visualisieren, bildlich verständlich zu machen sowie auf die unterschiedlichen Themen sowie Herausforderungen im Rahmen einer Übergabe hinzuweisen.
Anita Zehrer, Tom Stadlmeyr, Martin Penz, Antony Kurz
Künstliche Intelligenz in Familienunternehmen
Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurden die Tools der künstlichen Intelligenz (KI) zunehmend in Familienunternehmen eingesetzt. Dies ist auf die zahlreichen Vorteile zurückzuführen, die der Einsatz KI-gestützter Systeme mit sich bringt, wie z. B. eine verbesserte Effizienz durch die Automatisierung von Aufgaben, eine höhere Produktivität, ein besseres Kund*innenerlebnis und eine bessere Entscheidungsfindung. Empirische Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass bestimmte Hindernisse, darunter hohe Anschaffungskosten, ethische Fragestellungen und die Angst vor Datenschutzverletzungen, einer maximalen Integration von KI-Tools in Familienunternehmen noch im Wege stehen. Dieser Beitrag beleuchtet den Zusammenhang zwischen den Innovationsansätzen und der Implementierung von KI-Tools in Familienunternehmen, wirft einen kritischen Blick auf die Vor- und Nachteile des KI-Einsatzes und bietet einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen der KI in Familienunternehmen an.
Alessia Patuelli, Ksenia Keplinger

Controlling und Rechnungswesen

Frontmatter
Controlling in kleinen und kleinsten Familienunternehmen in Form einer Kapitalgesellschaft mit Hilfe des Steuerberaters
Zusammenfassung
Die Arbeit gibt einen Überblick über die Möglichkeiten, wie Controlling in kleinen und kleinsten Familienunternehmen (KKFU) durchgeführt werden kann. Dies ist vor allem zur Insolvenzvermeidung von entscheidender Bedeutung und wird in der Praxis vielfach unterschätzt. In der Arbeit werden vorerst die Begrifflichkeiten Klein- und Kleinstunternehmen definiert. Danach werden die Dimensionen des Controllings anhand der koordinationsorientierten Controlling-Konzeption vorgestellt und diskutiert. Bei der Einführung eines Controllings in diesen Unternehmensgrößen steht der betriebswirtschaftliche Fokus und damit eine für KKFU vernünftige Kosten-/Nutzenrelation im Mittelpunkt. Sie kann durch Mitarbeit des Steuerberaters erreicht werden.
Christoph Denk
Einfluss von Controller*innen in Familienunternehmen
Zusammenfassung
Dieser Beitrag untersucht potenzielle Unterschiede in der Rolle von Controller*innen zwischen Familienunternehmen (FU) und Nicht-Familienunternehmen (NFU). Insbesondere wird der Frage nachgegangen, ob sich die Einbindung von Führungskräften im Bereich Controlling in maßgebliche Topmanagement-Prozesse zwischen großen FU und NFU unterscheidet. Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der beleuchtet werden soll, ist, ob innerhalb der Gruppe der FU die Einbindung von nicht-familienangehörigen Topmanager*innen die Einbindung von Führungskräften im Bereich Controlling fördert. Nach der Definition von relevanten Begriffen und einer Beschreibung der theoretischen Grundlagen werden dazu empirische Ergebnisse aus einer Online-Befragung unter Controlling-Leiter*innen in Österreich und Deutschland präsentiert. Eine Diskussion der Erkenntnisse rundet diesen Beitrag ab.
Johannes Thaller, Christine Duller, Bernhard Gärtner, Martin R. W. Hiebl
Nachhaltigkeitsberichterstattung und -controlling in Familienunternehmen
Zusammenfassung
Familienunternehmen sehen sich gegenwärtig, wie auch Nicht-Familienunternehmen, mit der Herausforderung des Vorantreibens der Nachhaltigkeit im unternehmerischen Handeln konfrontiert. Wenngleich nachhaltiges Wirtschaften bzw. das Denken über Generationen hinweg seit jeher die unternehmerischen Tätigkeiten von Familienunternehmen prägen, ist das Wissen über die im Kontext der Steuerung der Nachhaltigkeitsleistung gesetzten Maßnahmen begrenzt. Während vor allem börsennotierte Unternehmen oftmals umfassende Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen, welche Einblicke in die gesetzten Aktivitäten bieten, berichten Familienunternehmen, insbesondere mittelständische, nicht zuletzt aufgrund der oftmals geringeren Publizität bzw. der konzentrierten Eigentümerschaft nicht bzw. weniger umfassend dazu. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Beitrag der Nachhaltigkeitsberichterstattungspraxis und dem -controlling österreichischer Familienunternehmen aus empirischer Perspektive.
Albert Anton Traxler, Dorothea Greiling
Controlling von agilen Produktentwicklungen: Erfolgreicher Einsatz bei einem großen Familienunternehmen
Zusammenfassung
Um in diesen herausfordernden Zeiten bestehen und wachsen zu können, ist auch für Familienunternehmen agiles Vorgehen essenziell. In den letzten Jahren gab es eine große Weiterentwicklung hin zu agilen Vorgehensmodellen bei der Produktentwicklung, welche auch zu Veränderungen beim Controlling geführt haben. Jedoch haben sich weniger die Instrumente verändert, sondern vielmehr der Prozess und das Rollenverständnis des Controllings. Dies wird auch durch die Beschreibung des agilen Projektentwicklungsprozesses und -controllings eines Best-Practice-Familienunternehmens in Oberösterreich untermauert.
Sandra Mühlböck, Ines Wolfsgruber, Kurt Gaubinger

Krisenvorsorge und -management

Frontmatter
COVID-19 als Herausforderung für das Risikomanagement von Familienunternehmen
Zusammenfassung
Die COVID-19-Pandemie war eine Gesundheitskrise, welche mit gravierenden sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen einherging. Die Auswirkungen auf die Unternehmen waren und sind mannigfaltig, wobei das Risikomanagement besonders herausgefordert wurde. Im Rahmen einer Umfrage unter österreichischen Risikomanager*innen wurde ermittelt, wie sich das Risikoportfolio und das Risikomanagement während der COVID-19-Krise verändert haben. Die Ergebnisse zeigen, dass das Risikomanagement an Bedeutung gewonnen hat und die Risiken (im Allgemeinen, sowie im Besonderen Cyber-Risiken und Risiken im Zusammenhang mit instabilen Lieferketten) mehr wurden.
Der Fokus des vorliegenden Beitrages liegt auf Familienunternehmen und damit verbundenen Unterschieden zu Nicht-Familienunternehmen. Die Befragung zeigt, dass Familienunternehmen die COVID-19-Krise wirtschaftlich besser gemeistert haben. Gleichzeitig messen Familienunternehmen dem Risikomanagement und insbesondere formalen Instrumenten des Risikomanagements eine geringere Bedeutung zu als Nicht-Familienunternehmen. Damit dürften Spezifika von Familienunternehmen (insbesondere informale Prozesse des Risikomanagements) eine wesentliche Rolle in der Krisenbewältigung einnehmen.
Thomas M. Brunner-Kirchmair, Helmut Pernsteiner
Einfluss von religiös geprägten Werten auf das Krisenmanagement von Familienunternehmen
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht den Einfluss von religiös geprägten Werten auf das Krisenmanagement in Familienunternehmen. Es wird die Frage thematisiert, ob Werte einen Einfluss auf die Entscheidungen und gesetzten Maßnahmen des Krisenmanagements haben. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine Literaturanalyse sowie eine qualitative Studie durchgeführt. Die Ergebnisse gliedern sich in zwei Hauptebenen, welche die persönliche Ebene der Unternehmer*in sowie die Unternehmensebene und den mit diesen Bereichen verbundenen Umgang mit Krisen darstellen. Die persönliche Ebene ist im Krisenmanagement stark durch das Gottvertrauen der einzelnen Unternehmer*innen geprägt. Dieses Vertrauen vermittelt Zuversicht, welches in Krisenzeiten ein Gefühl der Sicherheit schafft. Im Bereich des operativen Handelns im Krisenmanagement wirken sich religiös geprägte Werte insbesondere in der Mitarbeiter*innenführung, der Kommunikation und der Inanspruchnahme von Sanierungsmaßnahmen aus.
Melanie Lubinger, Johannes Thaller, Stefan Mayr, Sarah Pieslinger
Unternehmenssanierung in Familienunternehmen
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht die Besonderheiten der Unternehmenssanierung in Familienunternehmen. Ausgehend von einer Einordnung des Themengebiets in die Sanierungsforschung, wird die Unternehmenssanierung in Familienunternehmen sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch rechtlicher Sicht dargestellt. Entscheidungsfaktoren für einen bestimmten Sanierungsweg sowie die Definition des Sanierungserfolgs, aus Familiensicht, werden ebenfalls thematisiert. Der empirische Teil analysiert ein Sample von 34 in Österreich gerichtlich sanierten Familienunternehmen, die nach der Insolvenz auch langfristig überlebt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass Familienunternehmen eher frühzeitig auf die Krise reagieren und ein Insolvenzverfahren eher früh als zu spät eröffnen. Mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen verfügt über ein schriftliches Sanierungskonzept. Die erfolgreichen Sanierungen werden von Sanierungsbeiträgen der Eigentümer sowie einer stabilen Hausbankbeziehung getragen.
Stefan Mayr, Alexander Kücher, Franz Loizenbauer, Anita Rossdorfer
Metadaten
Titel
Herausforderungen im Management von Familienunternehmen
herausgegeben von
Christine Duller
Martin R. W. Hiebl
Michael Kuttner
Stefan Mayr
Christine Mitter
Copyright-Jahr
2023
Electronic ISBN
978-3-658-41978-3
Print ISBN
978-3-658-41977-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41978-3

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