Skip to main content

26.02.2024 | Fachkräftemangel | Im Fokus | Online-Artikel

Hohe Mieten vertreiben Fachkräfte

verfasst von: dpa

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Das Leben in der Großstadt ist beliebt, aber teuer. Hohe Mieten vertreiben viele Menschen. Für Unternehmen verschärft sich dadurch eines ihrer größten Probleme: der Fachkräftemangel.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Viele Menschen sehen das teure Wohnen laut einer neuen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (Pwc) als zentrales Manko für das Leben in der Großstadt. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um. "Für Arbeitgeber wird es in Ballungsräumen damit immer schwieriger, Fachkräfte zu finden und zu halten", schlussfolgern die Autoren. Zudem seien die Erwartungen von Beschäftigten an Arbeitgeber hoch, wegen der hohen Wohnkosten finanziell zu helfen. 

Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware

Für die Studie wurden im Herbst 4.200 Berufstätige in Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren aus zwölf Großstädten im Auftrag von Pwc online befragt - darunter Berlin, Hamburg, München, Essen, Leipzig und Hannover. Ergebnis: Die große Mehrheit der Menschen bewertet das Leben in der Großstadt als angenehm - etwa die Jobchancen, kurze Arbeitswege, Einkaufsmöglichkeiten sowie Bildungs- und Kulturangebote.  

Rund neun von zehn Berufstätigen fühlen sich demnach an ihrem Wohnort wohl. Doch zugleich sind fast zwei Drittel mit den Mieten, den Kosten für Wohneigentum und der Zahl freier Mietwohnungen unzufrieden. Fast 90 Prozent haben das Gefühl, dass es in Großstädten "reine Glückssache" ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Als besonders schwierig wird der Wohnungsmarkt in Stuttgart und München empfunden. 

Wechselgedanken bei Jungen und in Berlin verbreitet 

Manche Beschäftigten ziehen die Konsequenzen. Jeder oder jede Neunte (elf Prozent) hat laut Umfrage schon den Job wegen zu hoher Mieten in der Region gewechselt – in der Gruppe von 18 bis 34 Jahren sind es 17 Prozent. Darüber nachgedacht habe bereits ein Drittel (18 bis 34: 41 Prozent). Besonders hoch ist die Wechselbereitschaft in Berlin: Dort haben 19 Prozent wegen hoher Mieten den Arbeitsplatz gewechselt. 36 Prozent haben in der Hauptstadt darüber nachgedacht, noch höher war der Anteil nur in Stuttgart (38 Prozent).

Wenn Erwerbstätige einen berufsbedingten Umzug in Erwägung ziehen sind für 60 Prozent bezahlbare Mieten ausschlaggebend. Davon könnten mittelständische Firmen profitieren, die oft nicht in Metropolen angesiedelt sind, meint Pwc. "Im Wettbewerb um passende Nachwuchskräfte können sie mit erschwinglichen Mieten punkten", sagt Bernd Roese, Leiter des Pwc-Standorts Frankfurt. Das gelte aber nicht für alle Großstädte. "In München oder Berlin ist der sogenannte Speckgürtel fast ähnlich teuer wie die Metropolen selbst."

Klare Forderungen an Politik und Arbeitgeber

Im Kampf um bezahlbaren Wohnraum sehen die Befragten sowohl die Arbeitgeber als auch die öffentliche Hand in der Pflicht. 88 Prozent fordern von der Politik, dass diese Wohnungsbauprogramme stärker auf Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen ausrichtet. Auch die Ansprüche an die Arbeitgeber sind hoch: 82 Prozent befürworten die Übernahme der Fahrtkosten durch Unternehmen, ähnlich viele wünschen sich Mietzuschüsse. 79 Prozent befürworten, dass Firmen Unternehmen Betriebswohnungen zur Verfügung stellen und die Ausstattung fürs Homeoffice finanzieren.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

09.10.2023 | Expansion | Schwerpunkt | Online-Artikel

Fachkräftemangel bremst Innovationskraft

24.11.2023 | Recruiting | Gastbeitrag | Online-Artikel

Fachkräfte im Ausland gewinnen

10.02.2023 | Immobilienfonds | Nachricht | Online-Artikel

Immobilienpreise entwickeln sich uneinheitlich

Premium Partner